Manipulationsvorwürfe in Podgorica Montenegro hat zwei Wahlsieger
08.04.2013, 12:03 Uhr
Lediglich 327.000 Stimmen sind auszuzählen.
(Foto: AP)
Die Präsidentenwahl in Montenegro ergibt zwei Sieger. Beide Kandidaten, der langjährige Amtsinhaber Vujanovic und der Oppositionsvertreter Lekic, erklären sich zu Siegern. " Die staatliche Wahlkommission selbst hat bis Montagmittag noch kein offizielles Ergebnis veröffentlicht.
Nach der Präsidentenwahl in Montenegro haben sowohl Amtsinhaber Filip Vujanovic als auch sein Herausforderer Miodrag Lekic den Sieg für sich beansprucht. Beide Kandidaten beriefen sich jeweils auf eigene Berechnungen und erklärten sich in Auftritten im Fernsehen zum Sieger der Abstimmung. Lekic warf dem amtierenden Präsidenten einen Staatsstreich vor und kündigte an, Betrug nicht hinzunehmen.
Unabhängige Hochrechnungen oder eine Aussage der Wahlkommission lagen zunächst nicht vor. Die Kommission kündigte an, das Wahlergebnis innerhalb von 48 Stunden nach Schließung der Wahllokale vorzulegen.
Das Präsidentenamt hat in dem kleinen Balkan-Land mit 680.000 Einwohnern hauptsächlich repräsentative Funktionen. Montenegro strebt einen Beitritt zur Europäischen Union (EU) an. Gespräche, die über mehrere Schritte zu Beitrittsverhandlungen führen sollen, laufen seit Mitte 2012.
Ein Sieg Lekic' wäre eine schwere Niederlage für die seit mehr als zwei Jahrzehnten regierende Demokratische Partei der Sozialisten (DPS), die bislang sowohl den Präsidenten als auch den Ministerpräsidenten stellen. Vujanovic, der für eine dritte Amtszeit antrat, stellte seinen Herausforderer als Gefahr für den jungen Staat dar.
Die Bewohner Montenegros hatten 2006 in einem Referendum dafür gestimmt, die 88-jährige staatliche Union mit Serbien aufzulösen. Lekic wird von mehreren kleinen Parteien unterstützt, die gegen diese Unabhängigkeit sind. Er wies aber den Vorwurf zurück, die Eigenstaatlichkeit des Landes infrage zu stellen. Der DPS wirft er vor, sie wolle die Macht im Interesse einer korrupten Elite sichern.
Quelle: ntv.de, dpa