Politik

Einladung aus Brüssel Montenegro kann der Nato beitreten

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg verkündete die Entscheidung am frühen Morgen in Brüssel.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg verkündete die Entscheidung am frühen Morgen in Brüssel.

(Foto: AP)

Der kleine Balkanstaat Montenegro wird das 29. Mitglied der Organisation des Nordatlantik-Vertrages. Damit setzt sich die Entwicklung fort, dass immer mehr ost- und südosteuropäische Staaten der Nato beitreten.

Montenegro kann das 29. Mitglied der Nato werden. Das beschlossen die Außenminister der Bündnisstaaten in Brüssel. Das Verteidigungsbündnis lud den kleinen Balkanstaat offiziell ein, beizutreten.

Seit Ende des Kalten Krieges hat die Nato trotz Protesten Russlands zwölf neue Mitglieder insbesondere aus Osteuropa aufgenommen, zuletzt wurde das Bündnis im Jahr 2009 um Kroatien und Albanien erweitert.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bezeichnete die Entscheidung als historisch. "Sie macht klar, dass die Nato ihre Tür offen hält, um die Vision von einem geeinten, freien und friedlichen Europa zu verwirklichen", sagte er.

Russland ist Beitritt ein Dorn im Auge

Der montenegrinische Außenminister Igor Luksic sprach von einem "großen Tag" für sein Land. Die Einladung sei auch die Anerkennung für große Anstrengungen. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sagte: "Wir haben in Montenegro in den letzten Jahren schwierige Reformprozesse erleben dürfen, denen sich das Land allerdings gestellt hat."

Russland hatte einen möglichen Bündnisbeitritt Montenegros jüngst erst wieder als schädlich für die europäische Sicherheit bezeichnet. Eine Mitgliedschaft des kleinsten Landes Ex-Jugoslawiens in der Allianz würde den Beziehungen zwischen Russland und der Nato "einen weiteren Schlag versetzen", sagte Andrej Kelin vom Außenministerium in Moskau in der vergangenen Woche. Die militärische Seite spielte er hingegen herunter. "Montenegros Armee hat etwa 2000 Mitglieder. Da erübrigt sich ein Kommentar, welche zusätzliche Sicherheit das Land der Nato bringt", sagte Kelin.

Montenegro ist das kleinste Land Ex-Jugoslawiens. Es spaltete sich erst 2006 von Serbien ab. In Montenegro leben etwas mehr als 600.000 Menschen. Von der Einladung bis zum Nato-Beitritt kann es noch dauern. Bei Albanien und Kroatien etwa lag dazwischen ein Jahr.

Quelle: ntv.de, nsc/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen