Diplomaten stolpern über Spionage Moskau und London im Clinch
22.12.2010, 07:25 UhrDie angespannten Beziehungen zwischen Russland und Großbritannien werden durch einen neuen Spionagefall belastet. Beide Länder weisen einen Diplomaten aus den jeweiligen Botschaften in London und Moskau aus. Zuvor spricht Großbritannien von eindeutigen Beweisen gegen Russland. Die übliche Retourkutsche aus Moskau kommt umgehend.
Die Beziehungen zwischen Großbritannien und Russland werden durch einen mutmaßlichen Spionagefall belastet. Beide Länder hätten jeweils einen Diplomaten ausgewiesen, teilte der britische Außenminister William Hague mit. Da es einen "eindeutigen Beweis für Aktivitäten des russischen Geheimdienstes gegen britische Interessen" gebe, habe Großbritannien vor knapp zwei Wochen den Abzug eines Mitarbeiters der russischen Botschaft in London verlangt. Russland habe wenige Tage später dann gefordert, dass ein britischer Diplomat Moskau verlasse. Großbritannien behaupte jedoch felsenfest, ihr Botschaftsmitarbeiter sei völlig unschuldig.
Beide Länder befanden sich lange Zeit in einer regelrechten Eiszeit, nachdem der russische Ex-Agent Alexander Litwinenko 2006 in London mit dem radioaktiven Stoff Polonium vergiftet worden war. Seit dem Amtsantritt von Premierminister David Cameron im Mai haben sich die Beziehungen aber leicht entspannt. Allerdings belastet derzeit auch die Festnahme einer mutmaßlichen russischen Spionin das Verhältnis.
Die 25-Jährige soll für einen liberaldemokratischen Abgeordneten im britischen Parlament gearbeitet haben und wurde Anfang Dezember festgenommen. Ihr droht eine Abschiebung wegen Spionageverdachts.
Quelle: ntv.de, AFP