Politik

Syrien-Konferenz geplatzt Moskau verärgert über Absage der USA

Die USA sagen kurzfristig ein bilaterales Gespräche mit Russland über eine neue Friedenskonferenz für Syrien ab. Moskau reagiert enttäuscht auf die Absage des Treffens der UN-Vetomächte in Den Haag. Gerade jetzt sei eine solche Konferenz wichtig gewesen.

In Jordanien fordern Exil-Syrer Freiheit für ihr Land.

In Jordanien fordern Exil-Syrer Freiheit für ihr Land.

(Foto: AP)

Im Syrienkonflikt hat Russland den USA vorgeworfen, mit der kurzfristigen Absage bilateraler Gespräche in Den Haag die Rebellen zu unterstützen. Die Entscheidung sende ein falsches Signal und bestärke die Opposition in ihrer Kompromisslosigkeit, teilte das Außenministerium in Moskau mit. Zugleich warnte die UN-Vetomacht erneut, eine militärische Intervention ohne Mandat des Weltsicherheitsrates würde "katastrophale" Folgen für den gesamten Nahen Osten sowie Nordafrika haben.

Je zwei Vertreter Russlands und der USA sollten sich an diesem Mittwoch in Den Haag treffen. Nun hat Washington nach Angaben Moskaus die Gespräche kurzfristig verschoben. Ein neues Datum wurde aber zunächst nicht genannt.

In der "gegenwärtigen dramatischen Situation" sei ein gemeinsamer Ansatz Russlands und der USA umso wichtiger bei der Suche nach einer fri edlichen Lösung der Krise, hieß es in der Mitteilung. Vizeaußenminister Gennadi Gatilow sagte: "Eine Ausarbeitung von Optionen für eine politische Lösung in Syrien wäre gerade jetzt wichtig gewesen, wenn dem Land ein Militärschlag droht."

Russland als enger Partner des Regimes in Damaskus und die USA als Unterstützer der Rebellen streiten seit Monaten über Teilnehmer und Format des geplanten internationalen Syrientreffens in Genf.

Teheran warnt vor einem Chaos

Auch nach Ansicht des Iran würde ein Krieg in Syrien ein Chaos im gesamten Nahen Osten auslösen. "Der Nahe Osten ist kompliziert genug und braucht keine weiteren Spannungen", sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Abbas Araghchi, in Teheran. "Eine westliche Militärintervention in Syrien würde letztendlich nur ein unkontrollierbares Chaos in der gesamten Region auslösen", so der Sprecher.

Der Westen sollte daher besonnen reagieren, seine Bemühungen um eine diplomatische Lösung der Krise fortsetzen und die gravierenden Konsequenzen einer Militäroption "auch jenseits von Syrien" nicht unterschätzen. Um einen weiteren Krieg in der Region zu vermeiden, werde Teheran mit der internationalen Gemeinschaft bezüglich einer friedlichen Lösung kooperieren, sagte Araghchi.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa

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