Politik

Spitzenvertreter in Kairo Mossad-Chef verhandelt über sechswöchige Feuerpause in Gaza

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Während in Kairo verhandelt wird, könnte der Krieg im Gazastreifen weiter eskalieren.

Während in Kairo verhandelt wird, könnte der Krieg im Gazastreifen weiter eskalieren.

(Foto: AP)

Noch 134 Menschen sollen sich in der Gewalt der Hamas befinden. Nun sollen nach Insider-Informationen die Verhandlungen über eine Feuerpause und einen Geisel-Deal Fortschritte machen. In Kairo werde an einem "finalen Entwurf" gefeilt, heißt es.

Spitzenvertreter aus den USA, Israel, Katar und Ägypten bemühen sich um eine Feuerpause im Gaza-Krieg sowie um einen Austausch der Geiseln aus der Gewalt der Hamas gegen palästinensische Gefangene in Israel. Der Chef des israelischen Geheimdienstes Mossad, David Barnea, traf für Gespräche in Kairo ein, heißt es aus Kreisen des Flughafens. Er wurde unter anderem begleitet vom Leiter des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Ronen Bar.

Auch aus israelischen Regierungskreisen verlautete, die Delegation sei in Kairo zu neuen Verhandlungen über einen weiteren Geisel-Deal mit der islamistischen Hamas. Katars Ministerpräsident und Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani und CIA-Geheimdienstchef William Burns trafen den Kreisen zufolge ebenfalls in der ägyptischen Hauptstadt ein.

Laut ägyptischen Regierungskreisen haben Unterhändler "relativ nennenswerte" Fortschritte bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas erzielt. Von ägyptischer Seite hieß es, das Treffen werde sich auf die Schaffung eines "finalen Entwurfs" für eine Vereinbarung einer sechswöchigen Waffenruhe im Gazastreifen konzentrieren – mit Garantien, dass die beteiligten Parteien Verhandlungen in Richtung eines permanenten Waffenstillstands fortsetzen würden.

Verbleibende Gräben überbrücken

Ein westlicher Diplomat, der anonym bleiben wollte, bestätigte, dass eine mögliche Vereinbarung über eine sechswöchige Feuerpause auf dem Tisch liege, erklärte aber, dass weitere Arbeit nötig sei, um eine Übereinkunft zu erzielen. Das Treffen sei entscheidend, um die verbleibenden Gräben zu überbrücken und die beiden Seiten dazu zu bringen, einer sechswöchigen Waffenruhe zuzustimmen und Gespräche über ein finales Waffenstillstandsabkommen aufzunehmen.

Während einer Feuerpause im vergangenen November wurden 105 Geiseln freigelassen, im Gegenzug für 240 palästinensische Häftlinge. Schon bei dieser Feuerpause hatten Ägypten, Katar und die USA vermittelt. Derzeit befinden sich noch 134 Menschen in der Gewalt der Hamas, von denen aber nach israelischer Schätzung mindestens 30 nicht mehr am Leben sein dürften. Die Zahl der Getöteten könnte nach Medienberichten aber inzwischen auch schon bei 50 liegen.

In der Nacht zum Montag hatte Israels Militär zwei Geiseln in Rafah im Süden des Gazastreifens gerettet. Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Palästinensergruppen hatten die Menschen am 7. Oktober aus Israel in den Gazastreifen verschleppt.

Quelle: ntv.de, gut/dpa/AP

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