Politik

Auf Tour mit Westerwelle Mronz fährt weiter mit

Westerwelle (r.) besichtigt das VW-Werk in Buenos Aires gemeinsam mit Viktor Klima, heute Südamerika-Chef von VW, von 1997 bis 2000 österreichischer Bundeskanzler. Im Hintergrund Michael Mronz.

Westerwelle (r.) besichtigt das VW-Werk in Buenos Aires gemeinsam mit Viktor Klima, heute Südamerika-Chef von VW, von 1997 bis 2000 österreichischer Bundeskanzler. Im Hintergrund Michael Mronz.

(Foto: dpa)

Michael Mronz, der Lebensgefährte von Außenminister Guido Westerwelle, managt Sportveranstaltungen. Mronz begleitet Westerwelle auf Auslandsreisen. Die SPD sieht darin ein mögliches Problem.

Trotz Kritik will Außenminister Guido Westerwelle (FDP) auch künftig seinen Lebensgefährten Michael Mronz mit auf Auslandsreisen nehmen. "Ich freue mich, dass sich Herr Mronz die Zeit nimmt, mich auf eigene Kosten zu begleiten, um sich in der Region über soziale Probleme zu informieren und dafür zu engagieren. Das wollen und werden wir fortsetzen", erkärte Westerwelle auf dem Flug in die uruguayische Hauptstadt Montevideo.

In der durchformulierten Erklärung ist fast alles drin. Erstens: Mronz hat auch so genug zu tun. Zweitens: Er fliegt nicht auf Staatskosten mit, sondern bezahlt selbst. Drittens: Er kümmert sich nicht um die eigenen Geschäfte, sondern um soziale Dinge - wie in Chile, wo er nach dem Erdbeben als Vorstand der Stiftung "Ein Herz für Kinder" einen 20.000-Euro-Scheck überreichte. Und viertens, was auch immer die Kritiker sagen: Dabei wird es auch bleiben.

SPD hat Klärungsbedarf

Vor allem von Seiten der Opposition in Berlin war in den vergangenen Tagen Kritik daran laut geworden, dass Mronz Westerwelle auf mehreren Reisen begleitet hat. Nach Angaben des Auswärtigen Amts ist Mronz als Partner des Außenministers mit dabei. SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles will dagegen geklärt sehen, ob der Sportveranstaltungs-Managers Mronz womöglich auch geschäftlichen Nutzen aus den Reisen zieht.

In Brasilien, der letzten Station der Reise des Außenministers, finden 2014 die Fußball-WM und 2016 die Olympischen Spiele statt. Mronz selbst wollte sich zu den Vorwürfen nicht näher äußern. "Manche Sachen richten sich von selbst", sagte der 43-Jährige. Am Freitag will er, abseits vom Hauptprogramm, in Rio de Janeiro das weltberühmte Maracana-Stadion besuchen.

In Uruguay, der dritten und vorletzten Station der Reise, unterzeichnete Westerwelle gemeinsam mit Außenminister Luis Almagro ein Doppelbesteuerungsabkommen. Uruguay steht derzeit noch auf einer "Grauen Liste" von Steueroasen, die die internationalen Standards zum Austausch von Finanzdaten nicht einhalten. Almagro sagte: "Wir wollen uns weiter öffnen für den Rest der Welt." Damit sollten auch mehr ausländische Direktinvestitionen ins Land geholt werden.

Der FDP-Chef will das Verhältnis zu Südamerika zu einem Schwerpunkt seiner Amtzszeit machen. Beim Besuch eines VW-Werks in der Nähe von Buenos Aires sagte er: "Dieses Werk zeigt, wie vernetzt die deutsche Wirtschaft ist und wie unsere Arbeitsplätze zuhause auch vom Erfolg deutscher Unternehmen im Ausland wie zum Beispiel hier in Argentinien abhängen".

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen