Prozess geht nach drei Monaten weiter Mubarak droht die Todesstrafe
28.12.2011, 11:43 UhrNach einer dreimonatigen Pause stehen der gestürzte ägyptische Präsidenten Mubarak sowie seine Söhne Alaa und Gamal wieder vor Gericht. Ihnen werden Korruption und tödliche Angriffe auf rund 850 Demonstranten während des Arabischen Frühlings vorgeworfen. Sollte Mubarak wegen Mordes verurteilt werden, droht ihm die Todesstrafe.
Nach dreimonatiger Unterbrechung ist der Prozess gegen den gestürzten ägyptischen Machthaber Husni Mubarak fortgesetzt worden. Bilder des Staatsfernsehens zeigten, wie ein Krankenwagen den 83-Jährigen zur Polizeiakademie am Rande von Kairo fuhr, wo der Prozess aus Sicherheitsgründen stattfindet. Mubarak wurde in einem Krankenbett in das Gericht gebracht. Er befindet sich für die Dauer des Prozesses in Untersuchungshaft in einem Militärkrankenhaus in Kairo. Rund 5000 Polizisten waren zur Absicherung des Prozesses im Einsatz.
Der Prozess gegen Mubarak, der am 11. Februar nach drei Jahrzehnten an der Macht aufgrund heftiger Proteste sein Amt aufgeben musste, hatte am 3. August begonnen. Dem Ex-Staatschef werden die Anordnung von Gewalt gegen Regierungsgegner sowie Korruption und Amtsmissbrauch vorgeworfen. Bei den Aufständen im Januar und Februar waren rund 850 Menschen getötet worden. Sollte Mubarak wegen Mordes verurteilt werden, droht ihm die Todesstrafe.
In dem Verfahren stehen auch Mubaraks Söhne Gamal und Alaa, Ex-Innenminister Habib el Adli sowie sechs frühere ranghohe Sicherheitsbeamte vor Gericht.
Ende September hatten Angehörige der bei den Unruhen getöteten Opfer einen Befangenheitsantrag gegen den vorsitzenden Richter Ahmed Refaat gestellt, der Prozess wurde daher unterbrochen. Der Antrag wurde aber am 7. Dezember abgelehnt.
Quelle: ntv.de, AFP