Politik

83-Jähriger "äußerst schwach" Mubarak verweigert Nahrung

Eine Demonstrantin unter einem Anti-Mubarak-Plakat auf dem Tahrir-Platz, dem Zentrum des ägyptischen Aufstand in Kairo.

Eine Demonstrantin unter einem Anti-Mubarak-Plakat auf dem Tahrir-Platz, dem Zentrum des ägyptischen Aufstand in Kairo.

(Foto: AP)

Ägyptens ehemaliger Staatschef Mubarak, der sich in einem Krankenhaus in Untersuchungshaft befindet, verweigert offenbar jegliche Nahrungsaufnahme. Nach Auskunft der Ärzte nimmt der 83-Jährige nur noch Flüssigkeiten zu sich.

Der frühere ägyptische Staatschef Husni Mubarak verweigert laut einem Zeitungsbericht im Krankenhaus jegliche Nahrung. Der 83-Jährige, der sich seit Monaten in einem Krankenhaus im Badeort Scharm el Scheich in Untersuchungshaft befindet, sei inzwischen "äußerst schwach", berichtete die Staatszeitung "El Gomhuria" unter Berufung auf Krankenhausdirektor Mohammed Fathallah. "Er weigert sich zu essen und nimmt nur noch Flüssigkeit und Fruchtsäfte zu sich", sagte der Arzt der Zeitung.

Über den Gesundheitszustand des Ex-Präsidenten war bereits in der Vergangenheit wiederholt spekuliert worden. Er ließ sich während seiner Zeit im Amt auch mehrfach in Deutschland behandeln. Mitte Juli hatte sein Anwalt gesagt, Mubarak sei ins Koma gefallen. Das Krankenhaus und das Gesundheitsministerium dementierten jedoch die Angaben.

Der langjährige Staatschef war am 11. Februar nach Massenprotesten abgetreten und hatte sich in seine Residenz in Scharm el Scheich am Roten Meer zurückgezogen. Seit einem Herzinfarkt im April befindet er sich dort im Krankenhaus, wo er auch in Untersuchungshaft ist. Ein Prozess gegen Mubarak, seine Söhne Gamal und Alaa sowie Ex-Regierungschef Ahmed Nasif und weitere ehemalige Regierungsvertreter wegen der Anordnung von Gewalt gegen regierungskritische Demonstranten soll am Mittwoch kommender Woche beginnen.

Bei den Massenkundgebungen, die zum Sturz Mubaraks geführt hatten, hatten Polizisten, Geheimdienstler und bewaffnete Anhänger des Regimes mehr als 800 Demonstranten getötet. Als Oberkommandierender aller bewaffneten Organe im Staat habe Mubarak die Verantwortung für deren verbrecherisches Vorgehen getragen, meinen die Ankläger. Die Anschuldigungen gegen seine Söhne, die in einem Kairoer Gefängnis in Untersuchungshaft sind, beziehen sich auf Korruptionsvergehen.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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