Stegner warnt vor Debatte Müntefering nicht verbrennen
17.08.2008, 08:11 UhrSchleswig-Holsteins SPD-Chef Ralf Stegner hat seine Partei davor gewarnt, den früheren SPD-Chef Franz Müntefering für neue Spitzenposten ins Gespräch zu bringen. "Der Respekt vor Franz Münteferings Lebensleistung verbietet es, ihn aus taktischen Erwägungen gegen andere Mitglieder der Parteiführung in Position zu bringen", sagte Stegner der "Bild am Sonntag".
"Wer Müntefering jetzt aus der dritten und vierten Reihe für neue Spitzenposten ins Gespräch bringt, schadet sowohl Müntefering als auch der SPD." Es sei zu begrüßen, wenn sich Müntefering wieder stärker in der SPD engagieren würde, sagte Stegner dem Blatt. "Ich weiß aber nicht, ob er das nach dem schweren Schicksalsschlag, den er zu verkraften hat, überhaupt will."
Die "Rheinische Post" hatte unter Berufung auf SPD-Fraktionskreise berichtet, dass der frühere SPD-Chef im September seine Arbeit als Bundestagsabgeordneter wieder in vollem Umfang aufnehmen werde. Die Nachricht nährte Spekulationen, dass er auch wieder eine führende Rolle in der SPD übernehmen werde. Müntefering hatte im vergangenen Jahr mit Ausnahme des Bundestagsmandats alle politischen Ämter aufgegeben, um seine todkranke Frau Ankepetra zu pflegen. Sie starb Ende Juli nach einem langen Krebsleiden.
Quelle: ntv.de