"Merkel bricht Absprachen" Müntefering träumt von Schröder
25.03.2009, 07:36 UhrSPD-Chef Franz Müntefering hat Bundeskanzlerin Angela Merkel scharf kritisiert und ihr den Bruch von Absprachen vorgeworfen. In einem Interview mit der "Bild"-Zeitung sagte Müntefering: "In den vergangenen Wochen ist der Ton schriller geworden, weil Frau Merkel Absprachen nicht einhalten kann oder will." Dies habe sich zuletzt bei der Reform der Arbeitsvermittlung und dann wieder bei den Maßnahmen gegen Steuerhinterziehung gezeigt, die eigentlich im Kabinett beschlossen werden sollten.
Der SPD-Vorsitzende fügte hinzu: "So geht das nicht, Frau Merkel. Was man International fordert, muss man auch national umsetzen." Zugleich mahnte Müntefering: "Wir sollten bis zum Wahltag innerhalb der Großen Koalition so miteinander umgehen, dass nicht alle Brücken zerstört sind - wenn der Wähler es so will." Das gehöre sich so unter Demokraten.
"Wünsche mir Schröder zurück"
Mit Blick auf Merkels Vorgänger Gerhard Schröder sagte Müntefering: "Ich wünschte mir, er wäre es noch, gerade jetzt in Zeiten der Krise." Wenn Schröder von einer Sache überzeugt gewesen sei, habe er ohne Rücksicht auf den eigenen Machterhalt dafür gekämpft. "Für ihn galt: Erst das Land. Das vermisst man bei Frau Merkel", sagte Müntefering. Merkel stimme im Zweifel auch gegen sich selbst. "Das wird ihrer Kanzlerrolle nicht gerecht."
Quelle: ntv.de