Politik

"Bis zum Letzten!" Mugabe will kämpfen

Der seit 28 Jahren regierende Präsident Robert Mugabe will nicht aufgeben und sich notfalls einer Stichwahl um das höchste Staatsamt in Simbabwe stellen. Er habe die Unterstützung der Sicherheitskräfte und seiner Partei ZANU(PF), sagte Vize-Informationsminister Bright Matonga der BBC. "Präsident Mugabe wird bis zum Letzten kämpfen, er gibt nicht auf!", fügte Matonga hinzu.

Mugabes regierende ZANU(PF) hat bei der Parlamentswahl, die am Samstag parallel zu der Präsidentenwahl stattfand, ihre Mehrheit an die Opposition verloren. Unter Berufung auf "logistische Probleme" sprach die Wahlkommission unterdessen von möglichen weiteren Verzögerungen bei der Bekanntgabe der Ergebnisse der Senatswahl. Erst danach soll das Ergebnis der Präsidentenwahl veröffentlicht werden.

Mugabe zeigte sich erstmals seit den Wahlen in der Öffentlichkeit. Im Staatsfernsehen war der 84-Jährige kurz bei der Verabschiedung afrikanischer Wahlbeobachter zu sehen. Dabei wirkte er entspannt. Bei der Parlamentswahl hat die Opposition nach der offiziellen Zählung mit 109 der insgesamt 210 Sitze die Mehrheit im Parlament errungen. Mugabes Partei ZANU(PF) kommt auf 97 Sitze. Sie plant für Freitag ein Treffen ihres höchsten Entscheidungsgremiums, des Politbüros.

Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Tsvangirai und Mugabe

Matonga äußerte sich zuversichtlich, dass die ZANU(PF) bei der nun anstehenden Auszählung der Wahl für den Senat vorne liege. Erst danach steht die Bekanntgabe der gleichzeitig durchgeführten Präsidentenwahl an, bei der sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Oppositionschef Morgan Tsvangirai und Mugabe abzeichnet.

Nach Rücksprache mit der amtlichen Wahlkommission erklärte der Leiter einer Beobachtergruppe des Panafrikanischen Parlaments, Marwick Khumalo, im südafrikanischen Fernsehsender SABC Africa, die Auszählung der Sitze für den Senat werde am Donnerstag beendet. Die Kommission werde dann "hoffentlich morgen in der Lage sein zu wissen, ob bis Samstag alles beendet sein wird oder ob sie eventuell noch ein paar Tage benötige".

Die MDC hatte Tsvangirai am Vortag nach eigener Auszählung zum Wahlsieger mit einer hauchdünnen Mehrheit von 50,3 Prozent erklärt. Erforderlich für einen Sieg in der ersten Runde ist eine Mehrheit von über 50 Prozent. "Wenn es keinen eindeutigen Sieger gibt, muss es nach dem Gesetz eine Stichwahl geben", sagte Matonga.

Quelle: ntv.de

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