Politik

Werbung für Afghanistan-Krieg Mullen warnt vor Anschlägen

Mit Warnungen vor neuen Terroranschlägen durch Islamisten in den Vereinigten Staaten hat US-Generalstabschef Mike Mullen um Unterstützung für den Afghanistan-Einsatz der US-Streitkräfte geworben.

Mullens meint, die Lage in Afghanistan verschlechtere sich.

Mullens meint, die Lage in Afghanistan verschlechtere sich.

(Foto: AP)

Mullen sagte, die Unterstützung für die US-feindlichen Umtriebe des Terrornetzwerks Al Kaida durch die afghanischen Taliban habe zugenommen. Das mache den US-Einsatz am Hindukusch um so dringlicher.

Das islamistische Netzwerk Al Kaida bleibe zu neuen Anschlägen in den USA fähig, warnte Mullen im US-Fernsehen. Al Kaida sei fast acht Jahre nach den Anschlägen vom 11. September 2001 noch immer fähig und "sehr darauf aus", Attentate in den USA zu verüben. Außerdem sei Al Kaida in der Lage, Kämpfer auszubilden und zu finanzieren. Die Unterstützung durch die Taliban in Afghanistan und Pakistan nehme zu, "das macht den Kampf der USA gegen den Extremismus in Afghanistan um so nötiger", sagte Mullen. Seiner Ansicht verschlechtere sich die Lage in Afghanistan.

Zwar sei die US-Armee "sehr konzentriert darauf", für die Zukunft Anschläge in den USA zu verhindern, sagte Mullen. Dies sei aber auch eine Frage der Zahl der Soldaten. US-Präsident Barack Obama hat die Entsendung von rund 21.000 zusätzlichen US-Soldaten an den Hindukusch bis Jahresende angeordnet. Damit würde die Zahl der US-Streitkräfte in Afghanistan auf 68.000 steigen. Die "New York Times" berichtete, dass sich die vier Regionalkommandeure der US-Armee in Afghanistan bei Obamas Sondergesandtem Richard Holbrooke über einen Streitkräftemangel beklagt hätten.

In der kommenden beiden Wochen erwartet das Weiße Haus eine Einschätzung des US-Oberbefehlshabers am Hindukusch, Stanley McChrystal. Das Pentagon hat mitgeteilt, McChrystals offizielle Einschätzung werde keine Anforderung zusätzlicher Truppen enthalten. Dennoch rechnet Washington in den kommenden Monaten mit einer entsprechenden Anfrage.

Mehrheit hält Einsatz für sinnlos

Auch deutsche Soldaten sind immer wieder Ziel von Angriffen.

Auch deutsche Soldaten sind immer wieder Ziel von Angriffen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die öffentliche Zustimmung in den USA für den Einsatz in Afghanistan ist derzeit allenfalls mau. Eine Umfrage von "Washington Post" und ABC News Mitte August ergab, dass 51 Prozent der Befragten den Einsatz nicht für sinnvoll halten, 47 Prozent sprachen sich indes dafür aus.

Nach den Präsidenten- und Provinzwahlen in Afghanistan liefen am Hindukusch derweil die Vorbereitungen für die Veröffentlichung von Teilergebnissen. Erste Ergebnisse sollten am Dienstag verkündet werden. Die Behörden warnten, das endgültige Ergebnis könne wegen des Vorwurfs massiver Wahlfälschungen noch beeinflusst werden. Die Beschwerde-Kommission hatte am Wochenende mitgeteilt, ihr lägen bereits 255 Eingaben wegen mutmaßlichen Wahlbetrugs vor.

Derweil wurde spekuliert, ob es zu einer Stichwahl zwischen Amtsinhaber Hamid Karsai und seinem stärksten Herausforderer Abdullah Abdullah kommen würde. Aus westlichen Diplomatenkreisen verlautete allerdings, hinter den Kulissen liefen bereits Vorbereitungen, damit Abdullah seine Niederlage nach der ersten Runde eingestehen könne. Das werde allerdings davon abhängen, welcher Posten ihm im Gegenzug angeboten werde.

In den Stammesgebieten im Nordwesten Pakistans erschossen Unbekannte am Montag einen afghanischen TV-Journalisten. Der 40-Jährige war nach Behördenangaben mit einem Bus auf dem Weg nach Peshawar, als Aufständische im Bezirk Khyber das Fahrzeug stoppten, den Mann aus dem Bus zerrten und töteten.

Quelle: ntv.de, AFP

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