Wegen "Anstiftung zum Mord" Mursi wird vor Gericht gestellt
01.09.2013, 21:41 Uhr
Wann Mursi vor Gericht gestellt wird, ist noch unklar.
(Foto: REUTERS)
Ägyptens gestürzter Präsident Mohammed Mursi muss nach Angaben des Staatsfernsehens wegen Anstiftung zum Mord vor Gericht. Der ehemalige Staatschef müsse sich für den Tod von mindestens sieben Demonstranten verantworten, die im Dezember 2012 getötet worden waren, berichtete der Sender. Neben Mursi soll noch 14 weiteren führenden Funktionären der Muslimbruderschaft der Prozess gemacht werden.
Ein Termin für den Prozess wurde zunächst nicht genannt. Mursi befindet sich bereits wegen Ermittlungen zu den Umständen seiner Flucht aus dem Gefängnis Anfang 2011 in Untersuchungshaft.
Zuvor hatte Übergangspräsident Adli Mansur die Zusammensetzung der Versammlung zur Ausarbeitung einer neuen Verfassung bekannt gegeben. Dem sogenannten Ausschuss der 50 gehören vor allem Vertreter liberaler und linker Kräfte an. Dabei kommen Mitglieder unter anderem aus den Bereichen Religion, Armee, Polizei, Gewerkschaften, Studenten, Zivilgesellschaft und Tourismus. Islamistische Parteien hatten sich nach Mursis Sturz Anfang Juli durch das Militär mit Ausnahme der salafistischen Al-Nur-Partei geweigert, in dem Gremium mitzuarbeiten.
Die neue Verfassung soll das im Dezember 2012 unter dem Islamisten Mursi per Volksabstimmung verabschiedeten Grundgesetz Ägyptens ersetzen. Die hinter der neuen Regierung stehende Armee sieht die Reform als wesentlichen Schritt auf dem Weg zur politischen Normalisierung, die im kommenden Jahr in Parlaments- und Präsidentschaftswahlen münden soll.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa