Politik

ISAF: Es war eine Verwechslung NATO-Soldat erschießt Reporter

Straßenszene in der Nähe des Basars in Tarin Kowt. Die Provinz Urusgan ist selbst für südafghanische Verhältnisse konservativ: Auf dem Markt äußern Afghanen offen ihre Sympathien für die Taliban.

Straßenszene in der Nähe des Basars in Tarin Kowt. Die Provinz Urusgan ist selbst für südafghanische Verhältnisse konservativ: Auf dem Markt äußern Afghanen offen ihre Sympathien für die Taliban.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Sechs Wochen braucht die NATO-geführte Schutztruppe in Afghanistan um einzuräumen, dass ein ISAF-Soldat versehentlich einen BBC-Reporter erschossen hat.

Sechs Wochen nach einem Terrorangriff der Taliban auf Regierungsgebäude in Südafghanistan mit mehr als 20 Toten hat die Internationale Schutztruppe ISAF eingeräumt, bei den Gefechten einen afghanischen BBC-Reporter getötet zu haben. Es habe sich um eine Verwechslung gehandelt, teilte die NATO-geführte ISAF in Kabul mit.

Eine Untersuchung habe ergeben, dass der Reporter von einem ISAF-Soldaten erschossen worden sei, der ihn für einen Aufständischen gehalten habe. Der Soldat sei davon ausgegangen, dass der Mann einen Bombengürtel getragen habe und den Sprengsatz habe zünden wollen, hieß es in dem Untersuchungsbericht. Der Soldat habe nicht gegen militärische Richtlinien verstoßen. Die ISAF bedauerte den Vorfall.

Ende Juli hatte ein Selbstmordkommando der Taliban in der Stadt Tarin Kowt unter anderem den Amtssitz des Gouverneurs der Provinz Urusgan, das Hauptquartier der Polizei sowie einen Radiosender attackiert. Afghanische und internationale Sicherheitskräfte hatten mehrere Stunden gebraucht, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.

Der Reporter Ahmad Omid Khpalwak war seit 2008 als freier Mitarbeiter für die BBC in der Unruheregion tätig. Zudem hatte er für die afghanische Nachrichtenagentur Pajhwok gearbeitet. Nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) kamen in Afghanistan seit 1992 insgesamt 23 Journalisten ums Leben.

Quelle: ntv.de, hdr/dpa

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