Draußen demonstrieren Hunderte Menschen gegen den Parteitag der NPD, drinnen wählen die Rechtsextremen einen neuen Parteivorsitzenden. Der Saarländer Frank Franz löst Udo Pastörs ab.

Begleitet von Protesten hat die rechtsextreme NPD im baden-württembergischen Weinheim den Saarländer Frank Franz zu ihrem neuen Bundesvorsitzenden gewählt. Der 35-Jährige löst den bisherigen Parteichef Udo Pastörs aus Mecklenburg-Vorpommern ab.

Hunderte Demonstranten gingen gegen die Veranstaltung auf die Straße. Die Stadt Weinheim hatte den Rechtsextremen nach einer Gerichtsanordnung die Stadthalle überlassen müssen.

Am Vortag protestierten rund 400 Menschen, am Tag der Wahl kamen laut Polizei etwa 250 vor der Stadthalle zusammen. Beim Eintreffen von Teilnehmern der NPD-Versammlung gab es Störaktionen einzelner Demonstranten. Sie umzingelten Autos und versuchten, die Zufahrt zur Stadthalle zu blockieren. Einige versuchten auch, NPD-Mitglieder zu attackieren. Zwei Gegendemonstranten wurden vorläufig festgenommen.

Anti-Rechts-Bündnisse und Parteien hatten zu dem Protest aufgerufen. Auf Transparenten war zu lesen: "Keine Nazis in Weinheim", "Für ein buntes Weinheim" oder "Schöner leben, Nazis stoppen".

Der Erste Bürgermeister der Stadt, Torsten Fetzner von den Grünen, reagierte verärgert auf eine vorangegangene Entscheidung des Staatsgerichtshofs: "Es erfüllt mich mit Ärger und Wut, dass wir von einem Gericht dazu gezwungen werden, unsere Stadthalle der NPD zur Verfügung zu stellen."