Neue Sicherungsverwahrung NRW bekommt Therapiezentrum
26.07.2011, 16:05 Uhr
Die Zellen wurden aufwändig umgebaut.
(Foto: dpa)
Als erstes Bundesland schafft Nordrhein-Westfalen eine Einrichtung für aus der Sicherungsverwahrung entlassene und weiter gefährliche Ex-Häftlinge. Das streng gesicherte, gefängnisähnliche Therapiezentrum in Oberhausen soll Ende August nach einem Probebetrieb bezogen werden.
Aus der Sicherungsverwahrung entlassene, aber weiter als gefährlich eingeschätzte Ex-Häftlinge können in Nordrhein-Westfalen demnächst in ein besonders sicheres "Therapiezentrum" kommen. Das ehemalige Gefängnis in Oberhausen ist bundesweit die erste Einrichtung nach dem neuen Therapieunterbringungsgesetz, wie der Landschaftsverband Rheinland (LVR) als Träger mitteilte. Dort ist Platz für bis zu 18 Sexual- und Gewaltstraftäter.
Das zu Jahresbeginn in Kraft getretene Gesetz war nötig geworden, nachdem der . In wenigen Wochen soll der erste Mann einziehen: ein 62 Jahre alter, stark rückfallgefährdeter Sexualstraftäter aus Bayern, der von der Polizei pausenlos überwacht wurde. Dann entschied das Oberlandesgericht in Nürnberg, dass er nach dem neuen Gesetz untergebracht werden muss.
Das "Therapiezentrum" liegt im Zentrum von Oberhausen, nur ein paar Schritte vom Hauptbahnhof entfernt. Das Gebäude war bis Anfang des Jahres ein Gefängnis mit 80 Plätzen. Seitdem wurde es für 1,2 Millionen Euro umgebaut. Allerdings soll die Einrichtung nur bis Ende 2012 in Betrieb sein. Wie es danach weitergeht, ist noch unklar.
Die Mauern des Hofs sind erhöht, die Gully-Deckel im Hof verschweißt, Rohre mit Stacheldraht umwickelt. Überall hängen Kameras und neue Gitter aus Hartstahl. Eine Notrufsystem soll die bis zu 42 Mitarbeiter schützen. Für die Ex-Sicherungsverwahrten wurden die Zellen vergrößert. Drei Wohngruppen sind auf den drei Stockwerken geplant, mit Küche und Gemeinschaftraum.
Quelle: ntv.de, dpa