"The Intercept" setzt Enthüllungsarbeit fort Snowden-Helfer starten Investigativ-Website
10.02.2014, 08:30 Uhr
Der "Guardian"-Journalist Glenn Greenwald kennt die geheimen Dokumente Edward Snowdens.
(Foto: REUTERS)
Die Enthüllungen von Edward Snowden sollen für jeden zugänglich werden. Die britischen Helfer des NSA-Whistleblowers starten eine Website. In Zukunft soll das von einem Milliardär gesponserte Projekt weit über die Snowden-Informationen hinausgehen.
Der Journalist Glenn Greenwald und die Dokumentarfilmerin Laura Poitras haben eine neue eigene Website gestartet. "The Intercept" soll die Enthüllungen auf Basis der Unterlagen des amerikanischen Ex-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden fortführen. Auch über Twitter sollen Informationen laufen.
Greenwald und Poitras hatten von Snowden geheime Dokumente erhalten und in den vergangenen Monaten immer wieder neue Informationen daraus veröffentlicht. Dritter Gründer der Website ist der Enthüllungsreporter Jeremy Scahill.
Im ersten Bericht von "The Intercept" geht es darum, dass die amerikanischen Geheimdienste sich stark auf Ergebnisse elektronischer Überwachung bei der Auswahl der Ziele für Drohnen-Angriffe verlassen. Dies führe zum Tod vieler Unschuldiger. Dazu gibt es neue hochauflösende Luft-Aufnahmen amerikanischer Geheimdienst-Zentralen.
Ebay-Milliardär finanziert die Website
"The Intercept" werde sich anfangs auf weitere Enthüllungen auf Basis der Snowden-Unterlagen konzentrieren, wolle aber mit der Zeit auf breiter Front investigativen Journalismus betreiben, schrieben die Gründungsmitglieder. Themen sollen etwa Korruption, Justizmissbrauch, Verletzung bürgerlicher Freiheiten und soziale Ungleichheit sein.
Finanziert wird das Projekt vom milliardenschweren Ebay-Mitgründer Pierre Omidyar. Er hatte sich nach schon vor Jahren nach Hawaii zurückgezogen und dort mit Journalismus-Projekten experimentiert. Im vergangenen Jahr entschied er sich nach eigenen Angaben gegen einen Kauf der "Washington Post" und will stattdessen 250 Millionen Dollar in das Projekt mit Greenwald stecken.
Die Journalisten betonten, dass ihre redaktionelle Unabhängigkeit garantiert sei. Greenwald gab für "The Intercerpt" die Zusammenarbeit mit der britischen Zeitung "Guardian" auf, wo er im vergangenen Sommer die ersten Enthüllungen veröffentlicht hatte.
Quelle: ntv.de, nsc/dpa