Politik

Papst-Attentäter muss zur Musterung Nach Entlassung zum Militär?

Agca droht nun der Militärdienst (Archivfoto von 2006).

Agca droht nun der Militärdienst (Archivfoto von 2006).

(Foto: picture alliance / dpa)

Dem türkischen Papst-Attentäter Mehmet Ali Agca droht nach seiner für Montag angekündigten Freilassung der Wehrdienst in der türkischen Armee. Von einem Gefängnis bei Ankara aus solle der 52-Jährige direkt zu einer Musterung gebracht werden, zitierte die Nachrichtenagentur Anadolu in Ankara seinen Anwalt Haci Ali Özhan. Die zuständige Militärbehörde in Malatya habe erklärt, das Verteidigungsministerium habe einen Untersuchungsbericht nicht anerkannt, in dem Agca für wehrdienstunfähig erklärt werde.

Agca, ein Ultranationalist aus dem Umfeld der rechtsextremen türkischen Grauen Wölfe, hatte Papst Johannes Paul II. am 13. Mai 1981 während einer Audienz auf dem Petersplatz in Rom mit mehreren Schüssen lebensgefährlich verletzt. Nach seiner Begnadigung im Jahr 2000 in Italien saß er in der Türkei zuletzt eine Haftstrafe ab, die er für den 1979 verübten Mord an dem türkischen Journalisten Abdi Ipekci bekommen hat. Ipekci war Chef der türkischen Zeitung "Milliyet".

Agca hatte sich zuletzt immer wieder öffentlichkeitswirksam über seine Pläne geäußert. So will er für Millionenhonorare mehrere Bücher veröffentlichen und die Hintergründe des Anschlags auf den Papst erläutern. Zudem will er in Rom zum Christentum konvertieren. Die Hintergründe des Anschlags auf den Papst sind bis heute unklar. Als mögliche Drahtzieher wurden Geheimdienste aus dem damaligen Ostblock gehandelt.

Quelle: ntv.de, dpa

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