Veto der USA Nahost-Resolution verhindert
21.12.2002, 09:11 UhrEine vom UN-Sicherheitsrat geplante Resolution, in der Israel wegen der Tötung von drei Mitarbeitern der Vereinten Nationen verurteilt werden sollte, ist am Veto der USA gescheitert. Zwölf Mitglieder des Rats hatten für die von Syrien eingebrachte Resolution gestimmt, Bulgarien und Kamerun hatten sich der Stimme enthalten. Syrien wiederum blockierte einen US-amerikanischen Gegenentwurf, in dem allgemein Tötungen und Zerstörungen im Nahen Osten angeprangert werden sollten.
Der UN-Botschafter der USA, John Negroponte bezeichnete den syrischen Resolutionsvorschlag als unausgewogen und den Friedensbemühungen im Nahen Osten abträglich. "Die Befürworter dieser Resolution scheinen mehr die Absicht zu verfolgen, die israelische Besatzung zu verurteilen, als die Sicherheit des UNO-Personals sicher zu stellen", erklärte er.
Der syrische UNO-Botschafter Mikhail Wehbe hingegen sagte, die USA versuchten, "das Opfer mit dem Schlächter gleichzustellen". Der palästinensische UNO-Gesandte Nasser El Kidwa erklärte, das US-Veto zeige, dass die Vereinigten Staaten für Israel Partei ergriffen, selbst wenn das Leben derjenigen auf dem Spiel stehe, die sich für humanitäre Zwecke einsetzen. Israels stellvertretender UNO-Botschafter Aaron Jacob nannte den syrischen Entwurf "ein zynisches diplomatisches Spiel". Der Tod eines britischen UN-Mitarbeiters werde untersucht.
Während eines Gefechts mit Palästinensern im Flüchtlingslager Dschenin im Westjordanland hatten israelische Soldaten im November einen britischen UN-Mitarbeiter erschossen. Die israelische Armee hatte erklärt, die Soldaten hätten das Mobiltelefon des Mannes für eine Waffen gehalten. Eine Woche später wurden zwei palästinensische UN-Vertreter im Gazastreifen erschossen.
Am 13. Dezember hatte der UN-Sicherheitsrat die Anschläge gegen israelische Touristen im November in Kenia verurteilt. Die israelischen Toten wurden als Terrorismus-Opfer bezeichnet. Syrien hatte als einziges Land gegen die Resolution gestimmt mit der Begründung, die Resolution sei zu einseitig, da Israel selbst "terroristische Gräueltaten" verübt habe.
Quelle: ntv.de