Rechtliche Schritte gegen Osama-Story Navy Seal hat Ärger
31.08.2012, 07:21 UhrEin ehemaliger Soldat der Navy Seals widerspricht der offiziellen Version der Tötung Bin Ladens. In seinem Buch "No Easy Day" erzählt der Mann, der bei dem Einsatz im Mai 2011 dabei war, was wirklich passiert ist bei dem Einsatz. Doch dem Autor droht Ärger. Er verstößt gegen Geheimhaltungspflichten.

Das Buch erscheint in der kommenden Woche.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Die US-Regierung hat mit rechtlichen Schritten gegen den Autoren eines Buches über den Einsatz zur Tötung von Osama bin Laden gedroht. Nach Überzeugung des Verteidigungsministeriums habe der frühere US-Elitesoldat gegen seine Geheimhaltungspflichten verstoßen, schrieb Pentagon-Chefjurist Jeh Johnson in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief. Das Pentagon prüfe daher alle ihm "rechtlich zur Verfügung stehenden Mittel" gegen den unter dem Pseudonym Mark Owen schreibenden Ex-Soldaten.
Autor ist nach Angaben der "Washington Post" und anderer Medien der inzwischen in den Ruhestand getretene Matt Bissonnette. Er war Mitglied eines Kommandos der Elitetruppe Navy Seals, das im Mai vergangenen Jahres das Versteck des Al-Kaida-Chefs in Pakistan gestürmt und Bin Laden getötet hatte.
Während seines Dienstes in der Einheit und vor seinem Ausscheiden aus der Truppe hatte er laut Pentagon Verpflichtungen unterschrieben, niemals Geheiminformationen preiszugeben und jegliche Manuskripte vor ihrer Veröffentlichung dem Verteidigungsministerium vorzulegen.
Das Buch "No Easy Day" (Deutsch: Kein leichter Tag: Ein Bericht aus erster Hand über den Einsatz, bei dem Osama bin Laden getötet wurde) soll kommende Woche erscheinen. Der Soldat widerspricht darin der offiziellen Darstellung vom Tod des Al-Kaida-Chefs.
Nach den ersten veröffentlichten Auszügen schossen die Soldaten der Marine-Eilteeinheit Terroristenchef Bin Laden bei ihrem Überraschungsangriff angeblich schon in der Wohnungstür seines Anwesens tödlich in den Kopf. Er habe keine Gegenwehr geleistet, als sie das Gebäude in Pakistan stürmten, heißt es nach Darstellung der "Washington Post" und der "New York Times".
Quelle: ntv.de, dpa/AFP