Politik

Nach Sternmarsch in Dresden Nazis greifen Demonstranten an

Nach den Großdemonstrationen in Dresden sind mehrere hessische Teilnehmer auf der Heimfahrt von Rechtsextremen angegriffen worden. Bei einem Übergriff auf einen DGB-Bus an einem Autobahnparkplatz bei Jena seien am Samstagabend fünf Personen leicht verletzt worden, teilte die Thüringer Polizei mit. Zum Teil seien die Opfer ambulant in einer Klinik behandelt worden. Die hessische Linkspartei sprach von zwei schwer und drei leicht Verletzten, darunter auch Mitglieder der Partei.

Mit einem Sternmarsch durch Dresden hatten zuvor tausende Menschen gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremen anlässlich der Bombardierung Dresdens vor 64 Jahren demonstriert. Laut Polizei beteiligten sich mehr 6000 Menschen an den Protesten eines breiten Bündnisses, die Veranstalter sprachen von bis zu 12.500 Demonstranten. Parteien und Gewerkschaften forderten ein breites Bündnis gegen Rechts.

Die Polizei war mit einem Großaufgebot von mehreren tausend Beamten vor Ort, um Zusammenstöße von Rechtsextremen und Gegendemonstranten zu verhindern. Nach Angaben einer Polizeisprecherin gab es mehrere Dutzend Gewahrsamnahmen und vorläufige Festnahmen. Die Demonstrationen blieben insgesamt weitgehend friedlich. Es kam aber zu einigen Zwischenfällen. Laut Polizei warfen Anhänger der linken Szene in einem Fall Steine und Flaschen auf Beamte; einige Polizisten wurden dabei leicht verletzt. Außerdem wurden zwei Einsatzwagen umgekippt.

6000 Nazis

Die nach Polizeiangaben rund 6000 Teilnehmer des Neonazi-Aufmarschs wurden bereits am Mittag bei ihrer Kundgebung am Dresdner Hauptbahnhof von Gegendemonstranten mit "Nazis raus"-Rufen empfangen. Es war einer der bislang größten Aufmärsche von Rechten in Sachsen. Anlässlich des Jahrestags der Bombardierung Dresdens hatte die "Junge Landsmannschaft Ostdeutschland" (JLO) zu einem sogenannten Trauermarsch durch die Elbestadt aufgerufen, an dem sich Rechtsextreme aus mehreren Bundesländern beteiligten.

Quelle: ntv.de

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