In dem seit zehn Tagen von der libanesischen Armee abgeriegelten palästinensischen Flüchtlingslager Nahr al-Bared im Norden des Libanons ist es am Dienstagabend erneut zu Kämpfen gekommen.

Nach Angaben der Armee beschossen Kämpfer der radikalen Islamistengruppe Fatah al-Islam nach Einbruch der Dunkelheit Kontrollpunkte außerhalb des Lagers. Die Soldaten hätten daraufhin Garanten auf Stellungen der Islamisten in dem Lager abgefeuert. Berichte über mögliche Opfer gab es nicht.

Zuvor war am Dienstag ein libanesischer Soldat bei einem Schusswechsel getötet worden. Wie die Armee mitteilte, wurde er aus dem Lager heraus von einem Scharfschützen erschossen. Damit stieg die Opferzahl seit Ausbruch der Gewalt auf mindestens 79.

Rund 250 Kämpfer der Fatah al-Islam haben sich seit Sonntag vergangener Woche in dem ehemals von 40.000 Palästinensern bewohnten Lager verschanzt. Die meisten Bewohner sind vor den Kämpfen und auf Grund fehlender Versorgung geflohen. Verhandlungen mehrerer Palästinenserorganisationen, die die Islamisten zur Aufgabe bewegen wollen, blieben bislang ohne Erfolg.