Politik

Suche in Tschetschenien Neue Militäroperation

Russische Truppen haben am Montag die abtrünnige Kaukasusrepublik Tschetschenien auf der Suche nach Komplizen der Moskauer Geiselnehmer durchkämmt. In der Hauptstadt Grosny suchten die Soldaten nach den Rebellen, die am Sonntag einen Armeehubschrauber abgeschossen hatten. Dabei waren neun Militärs getötet worden. In Moskau stieg die Zahl der umgekommenen Geiseln durch den Tod einer Frau auf 120, meldete die Agentur Interfax.

Allein in Grosny würden etwa 400 versteckte tschetschenische Rebellen vermutet, sagte ein Offizier des russischen Kaukasus-Kommandos. „Deshalb hat dort eine Spezialoperation zur Vernichtung der Rebellen und zum Aufspüren versteckter Waffen und Munition begonnen.“ Nähere Angaben gab es zunächst nicht. In dem Ort Argun seien vier mutmaßliche Rebellen gefangen genommen worden.

Das verschärfte Vorgehen der Armee sei eine Reaktion auf die Drohung des Feldkommandeurs Schamil Bassajew, „Kamikaze-Kämpfer“ zu Terroranschlägen in Marsch zu setzen, sagte der für Tschetschenien zuständige Kreml-Sprecher Sergej Jastrschembski in Moskau.

In der russischen Hauptstadt starb eine Frau mehr als eine Woche nach der Befreiung aus der Hand tschetschenischer Geiselnehmer an Herzversagen. 129 Menschen würden noch in Krankenhäusern behandelt, teilte die Gesundheitsbehörde mit. Mehr als 520 Patienten seien entlassen worden. Die meisten Geiseln waren an dem Gas gestorben, das die Polizei bei der Erstürmung des besetzten Musical-Theaters eingesetzt hatte, oder an der mangelhaften Nachversorgung.

Quelle: ntv.de

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