Zelaya verlässt Honduras Neuer Präsident will versöhnen
27.01.2010, 22:48 Uhr
Der neue honduranische Staatschef Porfirio Lobo will versöhnen statt spalten.
(Foto: picture alliance / dpa)
In Honduras soll endlich Ruhe einkehren. "Vergebung und Versöhnung" lauten die wichtigsten Botschaften des neuen Präsidenten Lobo. Als erstes verhängte er eine Amnestie im Zusammenhang mit den Verbrechen rund um den Sturz des gewählten Präsidenten Zelaya. Zelaya selbst und auch dessen Widersacher, der Putschist Micheletti profitieren von der milde der neuen Regierung.

Manuel Zelaya konnte am Ende doch nicht mehr in sein Amt zurückkehren.
(Foto: REUTERS)
Nach vier Monaten hat der gestürzte Präsident von Honduras, Manuel Zelaya, die brasilianische Botschaft in Tegucigalpa verlassen und sich zum Flughafen begeben. Das berichteh Journalisten au der Hauptstadt von Honduras. Der Ende November in einer umstrittenen Wahl zum neuen honduranischen Staatschef gewählte Porfirio Lobo hatte Zelaya freies Geleit zugesichert.
Der dominikanische Präsident Leonel Fernández hatte angekündigt, nach Lobos Amtseinführung am Mittwoch Zelaya mit in die Dominikanische Republik zu nehmen.
Zelaya war am 28. Juni in einem Staatsstreich abgesetzt und vom honduranischen Militär in einer Nacht- und Nebelaktion nach Costa Rica gebracht worden. Im September kehrte Zelaya heimlich nach Tegucigalpa zurück und fand Zuflucht in der diplomatischen Vertretung Brasiliens. Von dort aus betrieb er vergeblich seine Wiedereinsetzung in das Präsidentenamt bis zum Ende seines Mandats am 27. Januar.

Putsch-Präsident Roberto Micheletti.
(Foto: REUTERS)
Die internationale Gemeinschaft hatte den Staatstreich verurteilt. Lobos Wahl am 29. November wird von den meisten lateinamerikanischen Staaten nicht anerkannt. Im Gegensatz dazu sieht die US-Regierung Lobo als rechtmäßigen honduranischen Präsidenten an.
Quelle: ntv.de, dpa/rts/AFP