Steuerschätzer tagen Nicht alle Blütenträume reifen
06.05.2008, 07:30 UhrDer Arbeitskreis Steuerschätzung kommt heute zu seiner traditionellen Frühjahrskonferenz im sächsischen Meißen zusammen. In der dortigen Porzellan-Manufaktur erarbeiten die Experten aus Bund, Ländern, Kommunen und Wissenschaft bis Donnerstag eine neue Prognose zu den Steuereinnahmen für das laufende Jahr und für die vier Folgejahre bis 2012.
Ihre Vorhersage ist Grundlage für die Haushalts- und Finanzplanung des Bundes und der Länder. Die Ergebnisse werden traditionell vom Finanzministerium in Berlin veröffentlicht.
Beim letzten Treffen im November hatte das Gremium vorhergesagt, der Staat werde 2008 rund 555,6 Milliarden Euro an Steuern einstreichen. In den drei Jahren 2009 bis 2011 wird das Aufkommen laut der letzten Mittelfrist-Prognose vom Mai weiter merklich klettern, und zwar von 575 Milliarden über 594 bis auf 613,6 Milliarden Euro.
Kleine Delle
Nach Informationen des "Handelsblatts" geht das Finanzministerium laut einer internen Vorlage aktuell davon aus, dass Bund, Länder und Gemeinden in diesem Jahr mit "ziemlich genau zwei Milliarden Euro" weniger auskommen müssen als die bei der vorigen Prognose geschätzten 555,6 Milliarden Euro.
Im Wahljahr 2009 dürfte hingegen trotz gebremster Konjunktur und erstmals einberechneter Ausfälle durch die Unternehmensteuerreform das bisher geschätzte Steueraufkommen von rund 575 Milliarden Euro erreicht werden, hieß es unter Berufung auf Regierungskreise weiter. In den Jahren 2010 bis 2012 könnten die Einahmen von Bund, Ländern und Gemeinden den Angaben zufolge sogar noch "nennenswert höher ausfallen" als bei der letzten Mittelfristprognose vor einem Jahr geschätzt.
Quelle: ntv.de