Politik

Obama bekundet Trauer Nigerias Präsident erliegt Herzleiden

Nigerias Präsident Yar'Adua ist tot. Der 58-Jährige erlag einem Herzleiden, war bereits seit Monaten nicht mehr im Amt aktiv. Sein Nachfolger muss sich um die religiösen Konflikte des ölreichen Landes kümmern.

Die Amtsgeschäfte hatte Yar'Adua bereits abgegeben.

Die Amtsgeschäfte hatte Yar'Adua bereits abgegeben.

(Foto: REUTERS)

Der seit Monaten schwer herzkranke nigerianische Präsident Umaru Yar'Adua ist am Mittwoch im Alter von 58 Jahren gestorben. Wie das Büro des Präsidenten bekanntgab, starb Yar'Adua am Abend in Nigerias Hauptstadt Abuja an den Folgen seiner Herzerkrankung. Der bislang kommissarische Präsident Goodluck Jonathan und US-Präsident Barack Obama zeigten sich bestürzt über den Tod Yar'Aduas, der noch am Donnerstag beigesetzt werden soll.

Jonathan, der im Februar Yar'Aduas Amtsgeschäfte als Staatsoberhaupt und Regierungschef übernahm, habe die Nachricht des Todes mit "Schock und Trauer" aufgenommen, sagte sein Sprecher Ima Niboro vor Journalisten. Jonathan übernimmt nun automatisch das Amt des Präsidenten. Er kann bis Mai 2011 Staats- und Regierungschef des bevölkerungsreichsten afrikanischen Landes bleiben. Dann wäre Yar'Aduas Amtszeit ohnehin abgelaufen.

Der neue Präsident kann zumindest ein Jahr im Amt bleiben.

Der neue Präsident kann zumindest ein Jahr im Amt bleiben.

(Foto: Reuters)

Der neue Präsident berief noch in der Nacht zu Donnerstag die Regierung ein, um über die Beisetzung des 58-Jährigen zu entscheiden. Yar'Adua soll am Donnerstag in seinem Heimatstaat Katsina im Norden des Landes nach islamischem Ritual beigesetzt werden. Jonathan erklärte den Donnerstag zudem zum Feiertag für Nigeria und ordnete eine einwöchige Staatstrauer an. In der Zeit sollen sämtliche Fahnen im Land auf Halbmast wehen.

Konfliktreiches Erbe

Yar'Adua litt seit mehreren Monaten an Herzbeschwerden. Er war im November nach Saudi-Arabien gereist und dort für drei Monate in einer Klinik behandelt worden. Seitdem trat er nicht öffentlich auf. Im Februar kehrte er überraschend in sein Heimatland zurück, zeigte sich jedoch auch da nicht öffentlich. Auch Informationen über seinen Zustand gab es kaum. Die Gesundheit des 2008 gewählten Präsidenten galt jedoch während seiner gesamten Amtszeit als instabil. Mehrmals hatte er sich in den vergangenen Jahren im Ausland behandeln lassen.

Obama äußerte seine Trauer über die Nachricht des Todes und erklärte, seine Gedanken seien bei der Familie des Präsidenten und den Menschen in Nigeria. Obama würdigte in einer Erklärung Yar'Aduas "leidenschaftlichen Glauben an das Potenzial und die Zukunft seines Landes". Er habe sich stets für Demokratie und gegen Korruption in dem westafrikanischen Land eingesetzt und sich um Frieden in Nigeria bemüht. In dem Land tobt ein religiöser Konflikt zwischen Christen und Muslimen, dem bereits hunderte Menschen zum Opfer fielen.

Als Yar'Aduas größte Errungenschaft gilt ein Amnestie-Angebot an die Mend-Kämpfer, die für ihre Angriffe auf Öl-Anlagen berüchtigt sind. Damit brachte er Tausende von Aufständischen dazu, ihre Waffen niederzulegen. Seit mehr als sechs Monaten herrscht in der Region eine relative Ruhe.

Quelle: ntv.de, AFP/rts

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