Nach den jüngsten Terroranschlägen in Nordirland mit drei Toten hat eine radikale Splittergruppe mit Attentaten auch in Großbritannien gedroht. "Wenn die britische Regierung ein anderes Land besetzt, muss sie realisieren, dass damit auch Konsequenzen verbunden sind", sagte Des Dalton dem Sender Channel 4. Dalton ist Vizepräsident der radikalen Partei "Republikanische Sinn Fin" (RSF), einer Abspaltung von Sinn Fin.

Dalton war gefragt worden, ob Anschläge auch auf der Hauptinsel gerechtfertigt seien. Solange die Briten nicht abgezogen seien, werde der Widerstand nicht beendet, sagte er. "Den Iren geht es genauso wie den Irakern, Afghanen und Palästinensern."

Die 1986 gegründete RSF versteht sich als "internationalistische" und sozialistische Partei. RSF gilt als politischer Arm der Terrorgruppe "Continuity IRA", eine Abspaltung der IRA. Anders als Sinn Fin und die IRA lehnen RSF und "Continuity IRA" den Friedensprozess ab. Die IRA hat 1994 einen einseitigen Waffenstillstand und 2005 das endgültige Ende des bewaffneten Kampfes erklärt.

Elf Festnahmen

Zu den jüngsten Anschlägen, bei denen zwei Soldaten und ein Polizist ermordet worden waren, hatten sich die "Continuity IRA" und die "Wahre IRA" bekannt. Mittlerweile wurden elf Verdächtige festgenommen. Am Montag fassten Ermittler in Craigavon südwestlich von Belfast zwei Männer im Alter von 31 und 27 Jahren. Ihre Festnahme steht im Zusammenhang mit dem Mord an dem 48 Jahre alten Polizisten, wie die Polizei mitteilte. Damit befinden sich nun sechs Männer und eine Frau wegen des Polizistenmordes und vier Männer wegen der Soldatenmorde in Polizeigewahrsam.

Unter den Festgenommenen befinden sich auch die beiden in Nordirland bekannten extremistischen Republikaner Colin Duffy und Declan McGlinchey. Sie müssten für die Befragungen der Ermittler fünf zusätzliche Tage in Polizeigewahrsam bleiben, hieß es. Daraufhin wurden erneut Flaschen und Steine auf die Polizeistation geworfen.

Der 41-jährige Duffy ist ein ehemaliges IRA-Mitglied. Bei dem 32-jährigen McGlinchey handelt es sich um den Sohn von Dominic McGlinchey, der einst einer der meistgesuchten Terroristen in Irland war. Der frühere Chef der Irischen Befreiungs-Armee (INLA) war 1994 im Alter von 40 Jahren vermutlich von anderen Terroristen vor den Augen seines Sohnes erschossen worden.