"Schwere Provokation" Nordkorea beschuldigt Süden
13.11.2002, 08:31 UhrNordkorea hat seinen südlichen Nachbarn beschuldigt, die Grenze des geteilten Landes verletzt zu haben. Die südkoreanischen Streitkräfte hätten "schwere militärische Provokationen" im Gelben Meer und nahe der militärischen Demarkationslinie begangen. Südkorea wies die Vorwürfe zurück.
Elf südkoreanische Marineschiffe seien in nordkoreanische Gewässer eingedrungen und hätten "friedliche Fischerboote bedroht", meldete die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA nach einem Bericht der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua vom Mittwoch aus Pjöngjang.
Unklar blieb das Ausmaß des Zwischenfalls. Xinhua schrieb, der KCNA-Bericht "gab keine genauen Angaben über die Opfer auf beiden Seiten". Die nordkoreanische Agentur habe Südkorea auch vorgeworfen, ein gepanzertes Fahrzeug mit Geschützen sei im Osten in die demilitarisierte Zone eingedrungen.
Ein Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums erklärte, Behauptungen, dass südkoreanische Kriegsschiffe in nordkoreanische Gewässer eingedrungen seien, seien falsch.
Die Beschuldigungen aus Nordkorea kommen in einer kritischen Phase bei den Annäherungsbemühungen auf der koreanischen Halbinsel. Südkorea hatte Nordkorea zusammen mit den USA und Japan aufgerufen, seine Atomwaffenpläne aufzugeben. Nach US-Angaben hatte Nordkorea im Oktober zugegeben, ein Programm zur Anreicherung von nuklearwaffentauglichem Uran zu betreiben.
An diesem Donnerstag wollen die USA, Südkorea und Japan über den möglichen Stopp amerikanischer Öllieferungen an Nordkorea beraten. Im vergangenen Juni hatten sich beide Seiten ein Seegefecht geliefert, bei dem fünf südkoreanische Soldaten getötet und vermutlich 30 Nordkoreaner ums Leben gekommen oder verletzt wurden.
Quelle: ntv.de