Politik

Während Papstbesuch in Südkorea Nordkorea feuert erneut Raketen ab

Ein fünftägiger Besuch des Papstes und eine geplante Militärübung Südkoreas mit den USA - Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ist das zu viel und führt wieder einmal sein Waffenarsenal vor. Derweil fliehen zwei seiner Landsleute über die Seegrenze.

Papst Franziskus mit Südkoreas Staatspräsidentin Park Geun Hye in Seoul.

Papst Franziskus mit Südkoreas Staatspräsidentin Park Geun Hye in Seoul.

(Foto: AP)

Während des Papstbesuchs in Südkorea hat der verfeindete Nachbar Nordkorea mehrere Kurzstreckenraketen abgefeuert. Fünf von der Südostküste gestartete Raketen seien ins Japanische Meer (Ostmeer) niedergegangen, teilte der Generalstab der südkoreanischen Armee mit. Sie seien vermutlich von einem Mehrfachraketenwerfer abgefeuert worden.

Papst Franziskus wurde unterdessen auf dem 50 Kilometer westlich der südkoreanischen Hauptstadt gelegenen Flughafen Incheon von Staatspräsidentin Park Geun Hye empfangen. Für das Oberhaupt der katholischen Kirche ist der fünftägige Aufenthalt die erste Asienreise überhaupt.

Bis zu eine Million Besucher werden zu einer Freiluftmesse in Seoul erwartet, die der Aussöhnung zwischen Süd- und Nordkorea gewidmet sein soll. Papst Franziskus will in dabei auch an das Schicksal der ersten Katholiken in dem Land erinnern und 124 von ihnen seligsprechen, die im 18. und 19. Jahrhundert wegen ihres Glaubens getötet wurden. Die Anreise von Katholiken aus dem kommunistischen Norden wurde von der Regierung in Pjöngjang aber untersagt.

Als Grund dafür wurde eine geplante Militärübung Südkoreas mit den US-Streitkräften angeführt. Das gemeinsame Manöver soll am Montag beginnen und wird größtenteils am Computer simuliert, allerdings sind trotzdem mehrere Zehntausend Soldaten aus beiden Ländern beteiligt.

Zwei Nordkoreanern gelingt die Flucht

Nordkorea hatte den Süden in den vergangenen Monaten mit zahlreichen Raketentests provoziert. Der UN-Sicherheitsrat verurteilte die Abschüsse und warf der kommunistischen Führung des Landes Mitte Juli vor, damit gegen die Resolutionen des mächtigsten UN-Gremiums verstoßen zu haben. Nach den erneuten Raketenabschüssen ordnete das südkoreanische Verteidigungsministerium verschärfte Sicherheitsvorkehrungen an der Grenze zwischen beiden Ländern an.

Derweil ist zwei Nordkoreanern die Flucht über die Seegrenze nach Südkorea gelungen. Beide Männer schwammen durch das Gelbe Meer und wurden vor der schwer gesicherten Insel Gyodongdo von Marinesoldaten aufgegriffen, wie das Wiedervereinigungsministerium in Seoul mitteilte. Die Flüchtlinge, bei denen es sich offenbar um Vater und Sohn handele, hätten die Anerkennung als Überläufer beantragt. Gyodongdo liegt etwa 2,5 Kilometer von der nächstgelegenen Küste im kommunistischen Norden entfernt. Es ist sehr selten, dass Nordkoreaner durch das Meer nach Südkorea gelangen.

Quelle: ntv.de, cri/AFP/dpa

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