Raketen von der Abschussrampe geholt Nordkorea gibt Zeichen der Entspannung
07.05.2013, 03:04 Uhr
Bei Militärparaden werden die "Musudan"-Raketen stolz vorgezeigt.
(Foto: picture alliance / dpa)
An der Ostküste Nordkoreas werden zwei Mittelstreckenraketen von ihren Abschussrampen entfernt. Damit nimmt das Land endlich eine seiner zahlreichen Provokationen zurück.
Nach Wochen der Aggression kommen aus Nordkorea positive Signale. Das Regime ließ zwei Mittelstreckenraketen von ihren Startrampen an der Ostküste des Landes abziehen, berichten US-Regierungsvertreter. Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, Nordkorea treffe Vorbereitungen für einen Raketentest.
Es bestehe jedoch die Möglichkeit, dass die Raketen zu einer anderen Startrampe gebracht würden, sagte ein Beamter, der namentlich nicht genannt werden wollte. Ein weiterer schloss dies dagegen aus: Die USA gingen nicht davon aus, dass die Raketen bald wieder einsatzbereit seien, sagte er. CNN meldet, die Raketen seien in ein Depot gebracht worden.
Die Musudan ist eine einstufige Mittelstreckenrakete. Sie wurde – basierend auf russischer Raketentechnik – in Nordkorea entwickelt. Die landgestützte Rakete ist 12 Meter lang und hat einen Durchmesser von 1,2 Metern. Ihre Reichweite wird je nach Quelle auf 2500 bis zu 4000 Kilometer geschätzt. Damit wäre auch der US-Stützpunkt auf Guam erreichbar. Allerdings wurde die Rakete bisher nicht erfolgreich getestet. US-Außenminister John Kerry hatte die Regierung in Pjöngjang vor einem Raketentest gewarnt und einen derartigen Schritt als "riesigen Fehler" bezeichnet.
USA beenden Militärmanöver
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hatten sich vor einigen Wochen erheblich verschärft. Nordkorea drohte dem Süden wiederholt mit einem Angriff und schloss auch einen atomaren Erstschlag gegen die USA nicht aus. Im April hatte sich der Konflikt zugespitzt. So kappte Nordkorea alle Notfallverbindungen zu Südkorea und schloss die gemeinsam betriebene Sonderwirtschaftszone Kaesong.
In den vergangenen Tagen hatte die kriegerische Rhetorik Pjöngjangs spürbar nachgelassen. Ein gemeinsames Militärmanöver von USA und Südkorea war am 30. April zu Ende gegangen. Ein Pentagon-Sprecher begrüßte die "Provokationspause" als positive Entwicklung.
Quelle: ntv.de, che/dpa/rts/AFP