Politik

UN und USA warnen Nordkorea plant Satellitenstart

Die Vereinten Nationen und die USA haben Nordkorea eindringlich davor gewarnt, wie geplant im April einen Satelliten ins Weltall zu schicken. Dies könnte zu erheblichen Spannungen führen, meinte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Die Ankündigung der kommunistischen Regierung gebe "Anlass zu großer Sorge". Er appellierte an Pjöngjang, zu Gesprächen mit Seoul bereit zu sein. Die USA sprachen von einem "provokativen Akt". Der Sprecher des Außenministeriums, Robert Wood, rief Nordkorea auf, auf einen Start zu verzichten.

Nordkorea hatte ungeachtet aller Warnungen offiziell den Start eines Fernmeldesatelliten für Anfang April angekündigt. Das Land habe die Internationale Schifffahrtsorganisation (IMO) gemäß internationalen Vereinbarungen über die Pläne informiert, sagte ein Sprecher der UN-Sonderorganisation, Lee Adamson, in London. Er bestätigte damit südkoreanische Medienberichte, wonach Nordkorea den 4. bis 8. April als Termin genannt habe, um einen Fernmeldesatelliten ins All zu schießen.

Furcht vor Raketentest

Die USA, Südkorea und Japan befürchten, das kommunistische Land könnte unter dem Deckmantel eines Satellitenstarts eine militärischen Langstreckenrakete testen, die theoretisch US-Gebiet erreichen kann. Die staatlich kontrollierte nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA meldete, die Internationale Zivilluftfahrtorganisation, die IMO sowie andere Institutionen hätten die "nötige Information" hinsichtlich des Satellitenstarts erhalten. Dies diene dem Schutz von Flugzeugen und Schiffen in dem betroffenen Gebiet.

Erst am Montag hatte die nordkoreanische Volksarmee mit Krieg gedroht, sollten seine Gegner versuchen, den Satelliten abzufangen. Zudem versetzte die Volksarmee wegen eines von ihr als Bedrohung kritisierten Manövers der US-Streitkräfte mit Südkorea die Truppen in "volle Kampfbereitschaft". Nordkorea hatte bereits im Februar Berichte über den geplanten Test einer ballistischen Rakete zurückgewiesen und von Vorbereitungen für den Start eines "experimentellen" Fernmeldesatelliten gesprochen.

Der erfolgreiche Start des Flugkörpers würde einen großen Fortschritt im nordkoreanischen Raketenprogramm bedeuten, das neben dem Atomwaffenprogramm des Landes als Bedrohung in der Region gilt. Die Technologie im Fall eines Satellitenstarts unterscheidet sich nach Angaben von Experten nicht wesentlich von einem Raketentest. Die USA, Japan und Südkorea hatten Nordkorea daher mehrfach unter Hinweis auf bestehende Resolutionen des Weltsicherheitsrats gegen das nordkoreanische Raketenprogramm vor einem Raketenstart gewarnt.

Quelle: ntv.de

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