Kriegsdrohung gegen USA und Südkorea Nordkorea rasselt mit den Säbeln
13.10.2013, 05:37 Uhr
Nordkoreas Diktator Kim Jong Un inspiziert ein neu gebautes Kriegsschiff. Sein Regime droht wieder mit Krieg - Experten glauben aber, dass er verhandeln will.
(Foto: dpa)
Seit Tagen spannt sich die Lage auf der koreanischen Halbinsel wieder an. Wie schon im Frühjahr rasselt das Regime Kim Jong Uns mit den Säbeln, droht mit einem "kompromisslosen Krieg der Gerechtigkeit".
Ein US-Manöver vor der koreanischen Küste sorgt offenbar für helle Aufregung in Nordkorea. Falls die Sanktionen gegen das Land nicht eingestellt werden, will Pjöngjang einen "kompromisslosen Krieg der Gerechtigkeit" gegen die USA ausrufen. Mit gewohnt markigen Worten warnte die Nationale Verteidigungskommission vor einer Fortsetzung der jüngsten Militärmanöver und "Erpressung" Washingtons im Atomstreit. Südkoreas Staatsführung bezeichnete den nördlichen Nachbarn daraufhin als "ernste Gefahr für den Frieden in der Region".
Die Drohgebärden der Verteidigungskommission wurden von der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA verbreitet. In Aussicht gestellt wurden darin "Vergeltungsschläge" als Reaktion auf "rücksichtslose Provokationen" der Vereinigten Staaten. Die USA müssten sämtliche Maßnahmen zurücknehmen, mit denen Nordkorea "isoliert und abgeschnürt werden" solle. Davon hänge ab, ob es "Frieden und Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel und dem US-Festland" geben werde, hieß es weiter.
Schon vor den jüngsten Drohungen hatte Pjöngjang wütend auf ein zweitägiges gemeinsames Seemanöver der USA, Südkoreas und Japans reagiert, an dem unter anderem ein für Atomangriffe ausgerüsteter US-Flugzeugträger beteiligt war. Nordkorea versetzte seine Truppen in Alarmbereitschaft und warnte am Dienstag vor einer "schrecklichen Katastrophe". Mit "seiner starken militärischen Macht" könne das Land seinen Feinden massiven Schaden zufügen.
Staatspräsidentin als "Idiotin" beschimpft
Südkoreas Staatspräsidentin Park Geun Hye, die von der nordkoreanischen Militärführung kürzlich als "Idiotin" beschimpft worden war, äußerte sich während eines Staatsbesuchs in Indonesien zum erneuten Säbelrasseln aus Pjöngjang. "Wir können Nordkorea nicht als Atommacht akzeptieren", sagte die Politikerin. Das Atomwaffenprogramm des Nachbarlandes bedrohe den Frieden nicht nur auf der koreanischen Halbinsel, sondern auch darüber hinaus.
Nordkoreas Führung unter Machthaber Kim Jong Un reagiert regelmäßig mit scharfer Rhetorik auf Militärmanöver Südkoreas und der USA in der Region. Auch die Unterzeichnung eines neuen Verteidigungsabkommens zwischen Washington und Seoul Anfang Oktober erntete harsche Töne aus Pjöngjang. Experten zufolge will Nordkorea damit die Aufmerksamkeit der USA erregen und diese zurück an den Verhandlungstisch bringen. Die Sechser-Gespräche über das nordkoreanische Atomprogramm liegen seit Dezember 2008 auf Eis. Der Gruppe gehören Nord- und Südkorea, China, Japan, Russland und die USA an.
Quelle: ntv.de, AFP