Volle Bereitschaft zum Krieg Nordkorea rasselt wieder
19.02.2009, 07:12 UhrKurz vor der Ankunft von US-Außenministerin Hillary Clinton in Südkorea hat die Armee des kommunistischen Nordkorea ihre Drohungen an die Adresse Seouls verstärkt. Die Streitkräfte seien zu einer "uneingeschränkten Konfrontation" mit Südkorea bereit, warnte ein Sprecher der Volksarmee laut der staatlich kontrollierten Nachrichtenagentur KCNA. Er beschimpfte die südkoreanische Regierung erneut als Gruppe von "Verrätern" und unterstellte ihr, sie wolle die "Konfrontation gegen die Volksrepublik" eskalieren lassen.
Im Mittelpunkt der Treffen Clintons mit ihrem südkoreanischen Kollegen Yu Myung Hwan und Präsident Lee Myung Bak stehen neben bilateralen Themen die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel sowie der Streit um das Atomwaffenprogramm Nordkoreas und dessen Raketenprogramm. In Japan hatte Clinton am Dienstag die Führung in Pjöngjang davor gewarnt, dass ein möglicher Raketentest in Nordkorea "nicht sehr hilfreich" für die Entwicklung der Beziehungen zu den USA sein werde. Nach südkoreanischen Angaben bereitet Nordkorea den Start einer Langstreckenrakete vor.
Clinton war während ihrer Asien-Visite am Morgen mit Indonesiens Staatschef Susilo Bambang Yudhoyono in Jakarta zusammengekommen. Der Besuch wurde als Signal der USA gewertet, enger mit dem bevölkerungsreichsten muslimischen Land der Erde zusammenarbeiten zu wollen. Die USA sind das zweitgrößte Exportland für Waren aus Indonesien. Beide Politiker sprachen zudem über die Klimapolitik. Beide Länder, die zu großen Teilen am weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen beteiligt sind, hätten Interesse an einem Pakt gegen den Klimawandel, sagte Clinton in Jakarta, von wo aus sie nach Südkorea weiterflog.
Nordkorea kritisierte das geplante jährliche Großmanöver der US-Streitkräfte mit Südkorea. Das Manöver diene der Kriegsvorbereitung, hieß es in einem Bericht von KCNA. Beide Länder würden "einen hohen Preis" dafür zahlen, wenn die Militärübungen in Südkorea wie angekündigt stattfinden würden. Die Streitkräfte der USA und Südkoreas hatten die Übungen am Mittwoch für den 9. bis 20. März angekündigt.
Bereits im Januar hatte die Volksarmee vor einem offenen militärischen Konflikt gewarnt. Südkorea befürchtet, dass die Spannungen zu einem beschränkten Konflikt, etwa an der umstrittenen Seegrenze im Gelben Meer, eskalieren könnten. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern haben sich seit dem Antritt des konservativen südkoreanischen Präsidenten Lee Myung Bak vor einem Jahr deutlich verschlechtert. Er vertritt eine härtere Haltung gegenüber Pjöngjang als sein liberaler Vorgänger. Clinton will noch am Freitag zur letzten Station ihrer Asienreise nach China weiterreisen.
Quelle: ntv.de