Politik

Rassismus-Eklat in Staatsmedien Nordkorea vergleicht Obama mit Zoo-Affe

In Kim Jong Uns Reich herrscht seit Jahren ein rassistisch geprägter Nationalismus.

In Kim Jong Uns Reich herrscht seit Jahren ein rassistisch geprägter Nationalismus.

(Foto: picture alliance / dpa)

Normalerweise sind einseitige Hetzberichte in Nordkorea den USA kein Kommentar wert. Doch als die staatliche Nachrichtenagentur rassistische Beleidigungen über US-Präsident Obama verbreitet, sieht sich das Weiße Haus zur Reaktion gezwungen.

Rassistische Äußerungen in den nordkoreanischen Staatsmedien bringen neuen Ärger zwischen Pjöngjang und den USA. Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA verglich US-Präsident Barack Obama mit einem "Affen in einem afrikanischen Zoo". Das Weiße Haus reagierte verschnupft. Eine Sprecherin des Nationales Sicherheitsrats der USA sagte: "Auch wenn die von der nordkoreanischen Regierung kontrollierten Medien für ihr theatralisches Gehabe bekannt sind, sind diese Kommentare besonders hässlich und respektlos."

KCNA hatte vor einer Woche einen Bericht veröffentlicht, in dem mehrere Arbeiter einer Metallfabrik mit rassistischen Äußerungen zu Obama zitiert wurden. "Obamas Aussehen ekelt mich an", sagte ein Arbeiter. "Er sieht aus wie ein afrikanischer Affe mit einem schwarzen Gesicht (...) und abstehenden, haarigen Ohren." Zudem verhalte er sich "genau wie ein Affe in einem afrikanischen Zoo", der Brotkrumen aufsammle, die ihm von Besuchern hingeworfen würden. Der Bericht erschien wenige Tage nach einem Besuch Obamas in Südkorea.

Die Staatsmedien in Nordkorea sind für ihre scharfen, persönlichen Angriffe auf ausländische Politiker bekannt. Im April griffen sie etwa den Vorsitzenden der UN-Untersuchungskommission zu Menschenrechten in Nordkorea, Michael Kirby, wegen seiner Homosexualität an. Nach Ansicht von Experten pflegt der stalinistische Staat seit langem einen rassistisch gefärbten Nationalismus, der das nordkoreanische Volk als rein, unschuldig und idealistisch darstellt, das vor der moralisch korrupten und raffgierigen Außenwelt geschützt werden muss.

Quelle: ntv.de, jog/AFP

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