Schiff nach Waffenfund festgesetzt Nordkorea will Frachter auslösen
30.11.2013, 03:22 Uhr
Die zwischen den Zuckerladungen versteckten Waffen waren nicht deklariert.
(Foto: dpa)
Auf einem Schiff mit Ziel Nordkorea werden Waffen entdeckt - versteckt zwischen Zuckerladungen. Für den Frachter ist die Fahrt damit erst mal zu Ende. Das soll sich nun ändern.
Nordkorea will den in Panama gestoppten Frachter "Chong Chon Gang" freikaufen. Die Regierung in Pjöngjang werde innerhalb von 15 Tagen zwei Drittel der Strafe in Höhe von einer Million US-Dollar, umgerechnet 736.000 Euro, zahlen, sagte Anwalt Julio Berríos, der die Interessen Nordkoreas in Panama vertritt. Dann könne das Schiff seine Fahrt fortsetzen.
Die "Chong Chon Gang" war Mitte Juli mit kubanischem Kriegsgerät an Bord in Panama gestoppt worden. Nach Angaben der Regierung in Havanna sollte das veraltete Material in Nordkorea repariert und dann wieder zurückgeschickt werden.
Waffenlieferungen nach Nordkorea sind nach einer Resolution der Vereinten Nationen untersagt. Im August untersuchten UN-Inspektoren die Ladung und verhörten die Besatzung.
Schicksal der Mannschaft unklar
Die Geldstrafe hatte die Betreibergesellschaft des Panamakanals verhängt, weil die Waffen nicht deklariert waren. Damit hatte die Besatzung gegen die Geschäftsbedingungen der Wasserstraße verstoßen.
Die Waffen sollten den kubanischen Behörden übergeben werden, sagte Berríos. An Bord der "Chong Chon Gang" waren zwei Luftabwehrsysteme, Raketenteile, zwei Flugzeuge des Typs MiG-21, 15 Jet-Triebwerke sowie panzerbrechende Munition entdeckt worden.
Das Schicksal der Besatzung war zunächst unklar. Zuletzt hatte die Staatsanwaltschaft angedeutet, den Großteil der Seeleute freizulassen. Nur gegen den Kapitän und zwei weitere Besatzungsmitglieder werde strafrechtlich ermittelt. Allerdings wurden noch alle Seeleute festgehalten. "Das ist absurd, sie haben kein Verbrechen begangen", sagte Anwalt Berríos.
Quelle: ntv.de, hah/dpa