Zu Kims 67. Geburtstag Nordkoreas neuer Raketentest
16.02.2009, 08:23 UhrAnlässlich des 67. Geburtstags von Staatschef Kim Jong Il hat Nordkorea Spekulationen über den geplanten Test einer Langstreckenrakete angeheizt. "Feindliche Mächte" würden Gerüchte über einen bevorstehenden Test der Rakete Taepodong-2 streuen, schrieb die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Dies sei ein "bösartiger Trick", um den Ausbau der militärischen Möglichkeiten Nordkoreas zur Selbstverteidigung und seine wissenschaftliche Forschung zu friedlichen Zwecken zu behindern.
Zugleich betonte das Staatsmedium jedoch, die Fortentwicklung der Weltraumtechnik sei das "unabhängige Recht" Nordkoreas. Pjöngjang hatte 1998 den Test einer Taepodong-1-Rakete als Abschuss eines Satelliten ausgegeben. Was in Nordkorea getestet werde, werde zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben, schrieb KCNA.
Fachleute werteten die Aussagen als Hinweis auf einen bevorstehenden Test der Taepodong-2-Rakete, die mit einer Reichweite von 6700 Kilometern theoretisch den US-Bundesstaat Alaska erreichen könnte. Nach Angaben der südkoreanischen Regierung hatte Nordkorea im Januar mit den Vorbereitungen begonnen.
KCNA wies die Einschätzung von Experten zurück, Nordkorea wolle sich mit Provokationen die Aufmerksamkeit der neuen US-Regierung von Barack Obama sichern. Das Land sei nicht darauf angewiesen, "die Aufmerksamkeit von irgendjemand auf sich zu ziehen". US-Außenministerin Hillary Clinton hatte Pjöngjang vor Beginn ihrer Asienreise eine Normalisierung der Beziehungen angeboten.
Unterdessen wurde in Nordkorea der Geburtstag von Präsident Kim pompös gefeiert. Straßenzüge und Brücken in Pjöngjang waren mit der nach ihm benannten Nationalblume Kimjongilia geschmückt. Zu Ehren des seit 1994 regierenden Staatschefs fanden zahlreiche Veranstaltungen statt, darunter eine große Vorführung von Synchronschwimmern.
"Die Schwimmer haben die grenzenlose Ergebenheit des Volkes gegenüber Kim Jong Il großartig veranschaulicht", schrieb KCNA dazu. Zahlreiche Menschen strömten demnach zum Geburtsort des Staatschefs am Berg Paektu. Kim selbst ist seit Monaten von der Bildfläche verschwunden. Er soll im August einen Schlaganfall erlitten haben.
Anlässlich des Geburtstages ließen südkoreanische Aktivisten einen Ballon aufsteigen, der Flugblätter ins kommunistische Nachbarland transportieren sollte. Auf den Zetteln wurden die Nordkoreaner aufgerufen, "die Diktatur von Kim Jong Il" zu beenden.
Quelle: ntv.de