Wegen besonderer Gefahr Norwegen baut Breivik-Klinik
07.06.2012, 20:12 Uhr
Für normale Krankenhäuser ist Breivik zu gefährlich.
(Foto: REUTERS)
Sollte Anders Breivik als schuldunfähig eingestuft werden, muss er in eine Psychiatrie eingewiesen werden. Ein Krankenhaus, das sicher genug wäre, Breivik aufzunehmen, gibt es aber in Norwegen nicht. Darum entsteht nun eine neue Hochsicherheitsklinik.
Der norwegische Attentäter Anders Behring Breivik wird auch dann im Gefängnis bleiben, wenn er als geisteskrank eingestuft wird. Im Hochsicherheitsgefängnis Ila bei Oslo werde eigens ein Gefängnistrakt zu einem psychiatrischen Krankenhaus umgebaut, erklärte der stellvertretende norwegische Gesundheitsminister Robin. Die Psychiatrie sei für "sehr spezielle Fälle" wie Breivik vorgesehen.
Die noch ausstehende Absegnung durch das Parlament ist Koss zufolge eine Formsache. Zudem müsse noch das Gesundheitsamt der Klinik den Status eines Krankenhauses erteilen. In Norwegen gibt es bislang keine Psychiatrie, die als sicher genug für Breiviks Unterbringung angesehen wird.
Breivik ist während seines Prozess in Ila untergebracht. Das Hochsicherheitsgefängnis gilt als einzige Einrichtung, die die hohen Sicherheitsanforderungen für seine Inhaftierung erfüllen kann.
Der 33-Jährige hatte im vergangenen Sommer bei Anschlägen auf der Insel Utøya und in Oslo 77 Menschen getötet. Ihm droht eine Haftstrafe von 21 Jahren, die anschließend verlängert werden kann, oder eine Unterbringung in einer psychiatrischen Anstalt. Das Urteil wird Ende Juli oder Ende August erwartet.
Quelle: ntv.de, AFP