Akademikerquote unter Jungen gering Nur jeder Vierte studiert
25.06.2013, 13:05 Uhr
Im Vergleich zum Rest der OECD-Staaten drücken wenig Deutsche die harten Bänke in den Hörsälen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Eltern sagen ihren Kindern gerne: "Studiere etwas Anständiges, dann wird was aus dir." Ein neuer OECD-Bildungsbericht zeigt: Relativ wenige junge Menschen haben hierzulande eine akademische Laufbahn vorzuweisen. Dennoch ist ihre Situation besser als die junger Menschen in anderen Staaten.
In Deutschland ist der Anteil der Hochschulabsolventen laut einem OECD-Bericht noch immer geringer als in anderen Industriestaaten. Nur 28 Prozent der jüngeren Deutschen zwischen 25 und 34 Jahren können einen sogenannten Tertiärabschluss vorweisen, während es im Durchschnitt der OECD-Länder in dieser Altersgruppe 39 Prozent sind. Die Studienanfängerquoten steigen aber.
Deutschland zeichnet sich aber auf der anderen Seite durch eine hohe Bedeutung der beruflichen Ausbildung aus. Am deutschen Arbeitsmarkt hätten berufliche Qualifikationen einen ebenso hohen Stellenwert wie andere Bildungsabschlüsse, heißt es in dem Bericht. OECD-Bildungsexperte Andreas Schleicher wertete dies als "großen Standortvorteil" für Deutschland. Dies sei auch ein Vorteil in der Finanzkrise der vergangenen Jahre gewesen.
Arbeitslosigkeit in Deutschland im Vergleich gering
In Zahlen ausgedrückt bedeutet das, dass unter Akademikern und Meistern nahezu Vollbeschäftigung herrscht. Nur 2,4 Prozent von ihnen waren im Jahr 2011 in der Bundesrepublik erwerbslos - während es im OECD-Schnitt 4,8 Prozent waren. Auch die Erwerbslosenquote der Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung liegt in Deutschland mit 5,8 Prozent deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von 7,3 Prozent.
Deutschland gehört zu den wenigen Ländern, deren Arbeitslosenquote in der Wirtschaftskrise nicht gestiegen ist. Die Quoten seien vielmehr zwischen 2008 und 2011 auf allen Bildungsniveaus rückläufig gewesen, erklärte die OECD. Im Jahr 2011 waren in Deutschland demnach zudem etwa elf Prozent der jungen Menschen weder in Beschäftigung noch in Bildung oder Ausbildung, während es im OECD-Durchschnitt 16 Prozent waren.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa