Lehrerin in Niedersachsen Nur ohne ihr Kopftuch
13.03.2002, 21:32 UhrIn Niedersachsen dürfen moslemische Lehrerinnen im Unterricht kein Kopftuch tragen. Die Lehrerin Iymen Alzayed aus Hannover verlor vor dem Oberverwaltungsgericht (OVG) Lüneburg ihre Klage gegen das Kultusministerium.
Die 44-jährige gebürtige Deutsche trat 1990 zum Islam über und will nicht auf ihr Kopftuch verzichten. Die Schulbehörde sieht darin einen Verstoß gegen das Neutralitätsgebot. Vor dem Bundesverwaltungsgericht Berlin ist ein vergleichbarer Fall aus Baden-Württemberg anhängig.
Alzayed verstoße mit ihrem Kopftuch gegen das Gebot der Neutralität, sagte Richter Hans Christian Bock. "Die Rechte der Eltern und Schüler sind vor unzulässigen religiösen Einflüssen zu schützen, die sie nicht teilen und denen sie sich nicht öffnen wollen", hieß es in der Urteilsbegründung. Der Zweite Senat des OVG änderte damit eine erstinstanzliche Entscheidung.
Es gebe zwar heute eine Vielfalt religiöser Bezüge im Unterricht. Das bedeute aber nicht, dass ein Lehrer ein Zeichen setzen dürfe. "Er muss sein persönliches Bekenntnis nicht verheimlichen, aber er hat Zurückhaltung zu wahren", sagte Richter Bock. Von einem Kopftuch gehe jedoch eine deutliche Signalwirkung für den Islam aus.
Quelle: ntv.de