Politik

ver.di auf den Weg gebracht ÖTV beschließt Selbstauflösung

Die Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) hat ihrer Selbstauflösung zugestimmt und damit den Weg für die Supergewerkschaft ver.di frei gemacht. Beim ÖTV-Verschmelzungskongress stimmten in Berlin 474 von 541 Delegierten für den Zusammenschluss mit vier weiteren Dienstleistungsgewerkschaften.

Unmittelbar vor Beginn der Abstimmung hatte ÖTV-Chef Frank Bsirske vehement für ver.di geworben. Seine Gewerkschaft war als erstes der fünf Gründungsmitglieder zusammengekommen, um über ihre Auflösung zu entscheiden. Zu Beginn war jedoch nicht sicher, ob genügend Stimmen zusammenkommen.

Notwendig war eine Mehrheit von 80 Prozent. Beim Leipziger ÖTV-Kongress im November 2000 hatten nur etwa 66 Prozent der Delegierten für ver.di gestimmt. ÖTV-Chef Herbert Mai hatte daraufhin auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Sein Nachfolger Bsirske soll auch Chef der neuen Supergewerkschaft werden.

Der Zusammenschluss sei eine "Riesenchance, mit gebündelter Kraft zum politischen Machtfaktor für Arbeitnehmerinteressen zu werden ", sagte Bsirske. Anfang kommender Woche will sich die ÖTV dann mit der DAG, der HBV, der IG Medien und der Postgewerkschaft (DPG) zu ver.di zusammenschließen.

DAG, IG Medien, DPG und HBV wollen an diesem Samstag und Sonntag über ihre Auflösungen entscheiden. Sollte eine der fünf Organisationen die notwendigen Mehrheiten von 75 beziehungsweise 80 Prozent der Delegiertenstimmen verfehlen, kann ver.di nicht gegründet werden.

Anfang nächster Woche soll die mit drei Millionen Mitgliedern größte Einzelgewerkschaft der Welt gegründet werden.

Quelle: ntv.de

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