Guantanamo-Schließung Obama besteht darauf
19.11.2010, 07:57 UhrDer erste Guantánamo-Prozess vor einem US-Zivilgericht ist nicht so ausgegangen wie erhofft. Damit rückt die geplante Schließung des umstrittenen Lagers in weite Ferne. Aufgeben will Präsident Obama sie dennoch nicht.

Ghailani kommt hinter Gitter, aber das reicht vielen Republikanern und auch vielen Demokraten nicht.
(Foto: REUTERS)
US-Präsident Barack Obama hält trotz heftigen Gegenwindes an der Schließung des umstrittenen Gefangenenlagers Guantánamo Bay auf Kuba fest. Die Regierung werde dafür "alle zur Verfügung stehenden Werkzeuge nutzen, sagte Obamas Sprecher, Robert Gibbs, in Washington.
Dazu gehöre weiter, Terroristen in die USA zu bringen und ihnen den Prozess vor Zivilgerichten zu machen. Das Weiße Haus verteidigte damit seine Linie, die nach dem weitgehenden Freispruch im ersten Guantánamo-Prozess auf US-Boden vor allem von der Opposition massiv kritisiert wird.
Die Geschworenen in einem New Yorker Gericht hatten am Mittwoch den Angeklagten Ahmed Khalfan Ghailani im mit einer einzigen Ausnahme in allen Punkten freigesprochen. Er war im Zusammenhang mit den Anschlägen auf die US-Botschaften 1998 in Tansania und Kenia in 285 Punkten angeklagt worden, darunter mehr als 270 für Mord und versuchten Mord. Bei den Terrorattacken starben 224 Menschen. Die Jury befand den 36-Jährigen lediglich schuldig, sich an einer Verschwörung zur Zerstörung von US-Eigentum beteiligt zu haben.
Quelle: ntv.de, dpa