Auch Cyberattacken sind ein Thema Obama empfängt Xi
08.06.2013, 08:17 Uhr
Obama und Xi trafen sich auf dem abgeschiedenen Anwesen des gestorbenen Medienmoguls und Kunstmäzenen Walter Annenberg in Rancho Mirage.
(Foto: REUTERS)
Der Gipfel-Auftakt ist freundlich. Obama und Xi wollen verstärkt zusammenarbeiten. Aber was das in der Praxis heißt, bleibt zunächst offen. Schließlich geht es bei dieser Begegnung auch zunächst nur um ein besseres Kennenlernen.
US-Präsident Barack Obama hat am Freitag in Kalifornien den neuen chinesischen Staatschef Xi Jinping zu zweitägigen Gesprächen empfangen. Nach einem gemeinsamen Abendessen auf dem luxuriösen Anwesen Sunnylands forderte Obama seinen Gast auf, gemeinsam verstärkt gegen Internetkriminalität vorzugehen. Es sei äußerst wichtig, in diesem Thema an einem Strang zu ziehen und nach gleichen Grundsätzen zu handeln.
Xi seinerseits betonte, auch sein Land sei immer wieder "Opfer von Cyber-Angriffen". Es gebe bei diesem Thema ungerechtfertigte Vorurteile gegen China. Washington wirft Peking seit geraumer Zeit vor, dass chinesische Hacker gezielt Computernetzwerke des US-Militärs und von US-Firmen ausspähen.
"Beziehungen wichtig für die ganze Welt"
Unmittelbar vor ihrem ersten Gespräch würdigten Obama und Xi die Bedeutung der Beziehungen zwischen ihren Staaten. Diese seien nicht nur für die USA und China wichtig, sondern "für die ganze Welt", sagte Obama. Er hoffe, dass bei den zweitägigen Gesprächen die Grundlage für ein "neues Modell der Kooperation" gelegt werden könne. Xi seinerseits sagte, das Treffen mit Obama sei entscheidend für die Entwicklung der Beziehungen. Auch der chinesische Präsident äußerte die Hoffnung auf ein "neues Modell der Beziehungen zwischen wichtigen Weltmächten". Der chinesische Staatschef nannte es als Gipfel-Ziel, eine "Blaupause" der künftigen chinesisch-amerikanischen Beziehungen zu entwerfen. Das beiderseitige Verhältnis befinde sich an einem neuen "historischen Startpunkt".
Es ist das erste Treffen der beiden Politiker, seit Xi im März an die Spitze des chinesischen Staates rückte. Bei den Gesprächen soll es unter anderem um das nordkoreanische Atomprogramm, den Bürgerkrieg in Syrien und Handelsfragen gehen. Xi sagte, es gebe eine Reihe Herausforderungen, die mehr Austausch und Kooperation erforderten. "Wir müssen darüber nachdenken, welche Art von Verhältnis wir wollen", sagte er. Notwendig seien Kreativität und Energie, um eine "neues Modell" von Beziehungen zu schaffen.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa