Ajatollah Chamenei Obama erwägt Treffen
21.03.2009, 10:13 UhrUS-Präsident Barack Obama erwägt im Rahmen seiner diplomatischen Iran-Offensive nach Erkenntnissen der "New York Times" eine direkte Kommunikation mit dem geistlichen Führer des Iran, Ajatollah Ali Chamenei. Die jüngste Video-Botschaft Obamas an das iranische Volk zum persischen Neujahrsfest sei lediglich Teil einer umfassenden neuen Strategie der US-Regierung gegenüber dem Iran gewesen, so die Zeitung. Sie bezieht sich dabei auf Informationen von US-Regierungsbeamten und europäischen Diplomaten.
Im Weißen Haus werde auch darüber nachgedacht, das Verbot von direkten Kontakten zwischen US-Diplomaten und iranischen Repräsentanten in aller Welt aufzuheben. Obama hatte am Freitag dem Iran angeboten, die seit drei Jahrzehnten eisigen Beziehungen auf eine neue Grundlage zu stellen. Er sprach von einem "neuen Tag" im beiderseitigen Verhältnis.
"Wir werden sie beobachten"
Ajatollah Chamenei sagte derweil, er sehe noch keine Änderung des US-Verhaltens gegenüber seinem Land. "Wir haben keine Erfahrung mit der neuen amerikanischen Regierung und dem neuen amerikanischen Präsidenten", sagte Chamenei in einer am Samstag vom staatlichen Fernsehen übertragenen Rede. "Wir werden sie beobachten und urteilen", sagte die oberste Instanz der Islamischen Republik vor tausenden Iranern in der heiligen Stadt Maschhad.
Die USA seien in der Welt verhasst und müssten aufhören, sich in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einzumischen. Neue Worte allein reichten nicht aus, auch das Verhalten müsse sich ändern. Daran werde der Iran die neue US-Regierung messen.
"Wenn Sie Ihre Haltung ändern, werden wir unsere Haltung ändern", sagte Chamenei an die USA gewandt. Bislang habe sich aber noch nichts geändert: "Haben Sie die Sanktionen aufgehoben? Haben Sie aufgehört, das zionistische Regime zu unterstützen? Sagen Sie uns, was Sie geändert haben. Ein Wandel nur in Worten ist nicht genug."
Quelle: ntv.de