Politik

Republikaner empört Obama fordert Schüler-Fleiß

Der Präsident ist da! Alle wollen ein Foto.

Der Präsident ist da! Alle wollen ein Foto.

(Foto: AP)

US-Präsident Barack Obama hat von den rund 50 Millionen amerikanischen Schulkindern Fleiß und Verantwortungsgefühl gefordert. "Was ihr heute in der Schule lernt, entscheidet darüber, ob wir als Nation unsere größten Herausforderungen in der Zukunft bestehen können", sagte Obama zu Beginn des neuen Schuljahres in einer High School in Arlington im Bundesstaat Virginia. Der US-Präsident ermutigte die Schüler, Widerstände zu überwinden; sie sollten auch dann Erfolge anstreben, wenn ihnen Schulfächer oder Lehrer nicht besonders sympathisch seien.

Obamas landesweit übertragener Auftritt hatte bei den US-Konservativen scharfe Kritik ausgelöst. Einige äußerten die Befürchtung, die Schüler könnten politisch indoktriniert werden. Besonders moniert wurde, dass Obama laut einem zunächst veröffentlichten Redetext von den Schülern verlangte zu überlegen, wie sie "dem Präsidenten helfen könnten". Diese Passage hat Obama in seiner Rede gestrichen.

"Obama verbreitet sozialistische Ideologie"

Viele Eltern hatten der "Washington Post" zufolge angekündigt, aus Protest gegen die in alle Schulen übertragene Rede Obamas ihre Kinder am Dienstag nicht in die Schule zu schicken. Besonders stark war demnach der Widerstand in Texas. Der Vorsitzender der Republikaner in Florida, Jim Greer, hatte Obama beschuldigt, "sozialistische Ideologie" verbreiten zu wollen. US-Bildungsminister Arne Duncan nannte die Kritik "töricht". Vor Obama hatten früher schon zahlreiche andere US-Präsidenten - wie die Republikaner Ronald Reagan und George Bush - Reden an die Schüler gehalten. Die Entscheidung, ob die Schüler die Ansprache Obamas sehen sollen, treffen meist die jeweiligen Schuldirektoren beziehungsweise die Klassenlehrer.

Obama forderte in seiner teilweise leidenschaftlich vorgetragenen Rede von jedem einzelnen Schüler Eigenverantwortung und harte Arbeit. Wer die Schule vorzeitig aufgebe, gebe sich selbst auf - und sein Land. Wer schlechte Noten bekomme, dürfe nicht an sich zweifeln, sondern müsse intensiver lernen. Der US-Präsident erzählte auch von seiner eigenen Kindheit, in der ihn seine alleinerziehende Mutter mit Strenge zum Lernen gebracht habe - das habe ihm den Weg zum Erfolg geebnet.

Die Rede des Präsidenten markiert das Ende der politischen Sommerpause in Washington. Der Kongress nahm am Montag seine Arbeit wieder auf. Obama, dessen Popularität laut Umfragen spürbar gesunken ist, stößt derzeit auf mehreren politischen Feldern auf erhebliche Schwierigkeiten. Vor allem seine geplante Gesundheitsreform - sein wichtigstes innenpolitisches Reformvorhaben - ist heftig umstritten. Um dabei wieder die Initiative zu gewinnen, spricht Obama am Mittwochabend vor beiden Parlamentskammern des Kongresses.

Quelle: ntv.de, dpa

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