Politik

US-Demokrat in Cybersex-Affäre Obama fordert Weiners Rücktritt

"Ich würde zurücktreten": Obama setzt Weiner unter Druck.

"Ich würde zurücktreten": Obama setzt Weiner unter Druck.

(Foto: dpa)

Erstmal äußert sich US-Präsident Obama zur Cybersex-Affäre des Abgeordneten Weiner. "Wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich zurücktreten", rät er seinem Parteifreund. Der allerdings will sich mit Hilfe einer Therapie bessern und sein Amt behalten.

In die Cybersex-Affäre um den US-Abgeordneten Anthony Weiner hat sich nun auch Präsident Barack Obama eingeschaltet und seinen Parteifreund zum Rücktritt gedrängt. Das Verhalten Weiners sei "zutiefst unangemessen" gewesen, sagte Obama dem TV-Sender NBC. Der verheiratete demokratische Politiker hat erotische Online-Kontakte mit mehreren Frauen gepflegt und anzügliche Fotos von sich verschickt.

"Ich sage Ihnen, wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich zurücktreten", sagte Obama. Wer in einer Zeit, da viele Menschen auf Jobsuche und in Geldnöten seien, sein Amt nicht mehr effektiv ausüben könne, müsse dieses niederlegen. Die Entscheidung über die Zukunft des Abgeordneten im Repräsentantenhaus liege allerdings bei Weiner selbst und den Menschen in seinem Wahlkreis.

Der US-Demokrat will sich mit einer Therapie wieder rehabilitieren.

Der US-Demokrat will sich mit einer Therapie wieder rehabilitieren.

(Foto: AP)

Am Wochenende hatten bereits führende Demokraten den Rücktritt des 46-Jährigen gefordert. Weiner lehnt dies mit der Begründung ab, er habe die Frauen nie getroffen und überdies keine außerehelichen Affären gehabt. Der Politiker hat sich nach Angaben seiner Sprecherin in Therapie begeben, um ein "besserer Ehemann und ein gesünderer Mensch" zu werden. Weiner ist mit einer 35-jährigen Mitarbeiterin von Außenministerin Hillary Clinton verheiratet, das Paar erwartet sein erstes Kind.

Bei Twitter in Unterhose

Die Affäre war Ende Mai ins Rollen gekommen, als Weiner eine Nahaufnahme seiner eng anliegenden Unterhose mit verdächtiger Ausbeulung versehentlich über den Online-Kurznachrichtendienst Twitter ins Internet gestellt hatte. Nachdem er die Vorwürfe zunächst eine Woche lang abstritt und angebliche Hacker dafür verantwortlich machte, gestand er dann auf einer Pressekonferenz unter Tränen ein, anzügliche Fotos ins Internet gestellt und mit sechs Frauen erotische E-Mails ausgetauscht zu haben.

Seitdem tauchten immer neue pikante Fotos und Einzelheiten auf. So sollen einige der Bilder im Fitnessstudio des Kongresses aufgenommen worden sein, außerdem soll Weiner auch Online-Kontakte mit einer 17-Jährigen unterhalten haben.

Quelle: ntv.de, AFP

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