Politik

Superdelegierte Obama gewinnt

Im Rennen um die demokratische Präsidentschaftskandidatur hat Barack Obama bei der Zahl der wichtigen Superdelegierten seine Rivalin Hillary Clinton fast eingeholt. Nach Angaben des Senders CNN verringerte sich der Vorsprung der Ex-First Lady von einst etwa 100 auf nunmehr vier, nachdem sich zwei weitere Kongressabgeordnete hinter Obama gestellt hatten. Einer von ihnen schwenkte von Clinton auf den Senator um.

Es ist der dritte Clinton-"Abtrünnige" seit den Vorwahlen vom Dienstag. Obama hatte in North Carolina deutlich gewonnen und in Indiana nur knapp gegen Clinton verloren. Seither gilt Obama in den US-Medien weithin als Sieger der Vorwahlen.

Die insgesamt knapp 800 Superdelegierten sind im Kampf um die Nominierung das Zünglein an der Waage. Es sind von der Parteiführung bestimmte jetzige oder ehemalige Funktionäre und Amtsträger, die bei der Abstimmung auf dem Wahlparteitag der Demokraten Ende August nicht auf die Vorwahlergebnisse in ihrem Staat festgelegt sind.

Laut CNN hat Clinton derzeit 1691 Delegierte, davon 267 Superdelegierte. Obama hat 1855 Delegierte, davon 263 Superdelegierte. Um beim Nominierungsparteitag, der vom 25. bis zum 28. August in Denver stattfindet, eine Mehrheit zu erhalten, muss Obama oder Clinton 2025 Delegierte gewinnen.

Bei den noch ausstehenden sechs Vorwahlen in West Virginia, Kentucky, Oregon, Puerto Rico, Montana und South Dakota sind insgesamt nur 217 Delegierte zu gewinnen. Das sind weniger als die rund 270 Superdelegierten, die sich noch nicht öffentlich festgelegt haben.

Streit um Montana und Florida

Trotz ihrer von Experten nur noch als sehr gering eingestuften Chancen auf eine Nominierung hat Clinton einen Ausstieg aus dem Rennen abgelehnt. Am Donnerstag (Ortszeit) appellierte sie in einem Schreiben direkt an Obama, einer Einbeziehung der Delegierten aus Florida und Michigan zuzustimmen.

Clinton hatte die Vorwahlen in beiden Staaten gewonnen, aber der Parteivorstand schon zuvor beschlossen, das Ergebnis wegen einer regelwidrigen Vorverlegung der Abstimmungen nicht zu berücksichtigen. In Michigan stand Obamas Name nicht einmal auf dem Wahlzettel.

Obama lehnt vor diesem Hintergrund eine Anerkennung der Delegierten ab, hat aber die Bereitschaft zu einem Kompromiss signalisiert. Er bliebe trotzdem bei den Delegiertenstimmen insgesamt in Führung. Der für Regeln zuständige Ausschuss des Parteivorstands will am 30./31. Mai beraten.

Quelle: ntv.de

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