Schwellenländer in der Pflicht Obama mahnt zu Klimaschutz
14.11.2009, 10:51 UhrVier Wochen vor der UN-Konferenz in Kopenhagen fordert US-Präsident Obama die Entwicklungsländer zu größeren Zugeständnissen beim Klimaschutz auf. Zugleich nimmt er Industrie- sowie Schwellenländer in die Pflicht und verlangt von ihnen klare Ziele bei der Reduzierung der klimaschädlichen Treibhausgase.

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Die Entwicklungsländer müssten "bedeutende Schritte" unternehmen, um ihren Ausstoß zu verringern, sagte Barack Obama. Genauso seien aber auch die größten Klimasünder der Welt gefragt. "Amerika weiß, das noch mehr zu tun ist. Aber wir kommen unserer Verantwortung nach und werden dies auch weiterhin tun", sagte Obama in einer Rede zum Auftakt seiner ersten Asienreise in Tokio.
Der US-Präsident erwartet zudem einen starken wirtschaftlichen Impuls von den Klimavereinbarungen. "Wenn wir die richtigen Regeln und Anreize schaffen, dann wird dies die Kreativität unserer besten Wissenschaftler, Ingenieure und Unternehmer frei setzen. Das schafft neue Arbeitsplätze, neue Geschäfte und ganz neue Branchen."

Obama kämpft in den USA mit viel Widerstand gegen seine Klimagesetze.
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Neben den USA ist China der größte Klimaverschmutzer. Obama will den Ausstoß der US-Industrie bis 2020 um 20 Prozent unter das Niveau von 2005 senken. In Kopenhagen soll vom 7. Dezember an ein Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Protokoll ausgehandelt werden, in dem sich die Staaten auf eine Eindämmung der Erderwärmung verpflichten. Die Verhandlungen sind aber zuletzt ins Stocken geraten.
Brasilien verspricht weitgehende Reduzierungen
Brasilien kündigte indes an, auf dem UN-Klimagipfel in Kopenhagen mit gutem Beispiel vorangehen zu wollen. Das Land werde auf dem Gipfel im Dezember freiwillig zusagen, den Ausstoß von Treibhausgasen um bis zu knapp 39 Prozent im Vergleich zu den bisher für 2020 vorhergesehenen Werten zu reduzieren, teilte die Regierung mit. Der Wert solle zwischen 36,1 Prozent und 38,9 Prozent liegen, sagte Kabinettschefin Dilma Roussef in São Paulo bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Umweltminister Carlos Minc.
Brasilien gilt als viertgrößter Verursacher von klimaschädlichem Kohlendioxid-Ausstoß, Grund ist vor allem die Rodung der Regenwäldern durch Viehzüchter und Farmer. Das Ziel solle vor allem durch die Reduzierung der Abholzung des Amazonas-Regenwalds erreicht werden, teilte die Regierung mit. Sollte das Ziel erreicht werden, würde Brasilien dann trotz des zu erwartenden Wirtschaftswachstums deutlich weniger Klimagase ausstoßen als im Jahr 2005. Bereits am Donnerstag hatte die Regierung vermeldet, im vergangenen Jahr sei es zum geringsten Verlust des Regenwaldbestands in den vergangenen 20 Jahren gekommen.
Quelle: ntv.de, rts/AFP