Politik

Falscher Arroganz-Vorwurf Obama noch ohne Antrittsrede

Das Wahlkampfteam von Barack Obama hat Anschuldigungen zurückgewiesen, nach denen der Präsidentschaftskandidat der Demokraten bereits seine Antrittsrede als neuer US-Staatschef vorbereitet hat. Dieser Vorwurf sei absolut falsch, sagte Obamas Kampagnensprecher Bill Burton. Die US-Zeitung "New York Times" hatte zuvor berichtet, dass Obamas Team bereits vor dem Urnengang am 4. November einen Entwurf für eine derartige Ansprache erarbeitet habe. Sie bezog sich dabei aber auf einen Text, den ein Berater Obamas ganz allgemein für den nächsten US-Präsidenten geschrieben und schon in einem Buch veröffentlicht hatte.

Die Republikaner um Kandidat John McCain hatten Obama daraufhin als arrogant und anmaßend beschimpft. Viele Wähler seien noch unentschlossen, aber Obama sei bereits siegessicher, kritisierte McCain bei einer Wahlkampfveranstaltung in New Mexico. "Vielleicht schreibt er auch noch eine Rede zur Lage der Nation, bevor diese Sache erledigt ist", spottete McCain. Die USA bräuchten aber jemanden, der das Rennen zu Ende liefe, bevor er mit der Ehrenrunde beginne.

Der künftige Präsident der USA hat nach den Wahlen im November Zeit bis zum 20. Januar 2009 für die Vorbereitung auf das neue Amt. Erst dann beginnt offiziell die Amtszeit.

Bill Clinton hilft mit

Unterdessen wird der frühere US-Präsident Bill Clinton Obama am kommenden Mittwoch in Florida erstmals bei einem Wahlkampfauftritt zur Seite stehen. In dem stark umkämpften US-Bundesstaat werde es einen gemeinsamen Auftritt in der Stadt Orlando geben, teilte das Wahlkampfteam von Obama mit. Orlando liegt auf der Grenze zwischen dem konservativen Norden und dem liberalen Süden Floridas. Jüngste Umfragen sagen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Obama und seinem republikanischen Konkurrenten McCain in Florida voraus.

Clinton war der einzige demokratische US-Präsidentschaftskandidat, der in den vergangenen 30 Jahren die Wahlmänner in Florida für sich gewinnen konnte. 2000 hatten sich die Kandidaten Al Gore und George W. Bush wochenlang um die Auszählung dort gestritten, ehe Bush den Sieg mit wenigen hundert Stimmen Vorsprung per Gerichtsbeschluss zugesprochen bekam.

Clinton hatte Obama bereits auf dem Nominierungsparteitag der Demokraten im August demonstrativ den Rücken gestärkt. Clintons Frau Hillary bestritt bereits mehr als 50 Wahlkampfauftritte für ihren früheren Rivalen. Als seine Frau noch mit dem Senator aus Illinois um die demokratische Präsidentschaftskandidatur konkurrierte, hatte sich Bill Clinton dagegen mehrfach negativ über Obama geäußert.

Quelle: ntv.de

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