Keine Überraschung Obama siegt in Mississippi
12.03.2008, 06:58 UhrNach seinem Sieg im US-Staat Wyoming am Wochenende hat der demokratische Präsidentschaftsbewerber Barack Obama auch die Vorwahl im Südstaat Mississippi gewonnen. Nach Auszählung von 99 Prozent der Stimmen kam der Senator aus Illinois auf 61 Prozent, seine Rivalin Hillary Clinton auf 37 Prozent. Ein Sieg Obamas war wegen Mississippis hohen schwarzen Bevölkerungsanteils erwartet worden. Dort ging es um 40 Delegierte für den Nominierungsparteitag der Demokraten im Sommer.
Nach einer Zählung des US-Fernsehsenders CNN vom späten Dienstagabend (Ortszeit) kam Obama auf 1608 Delegierte, die frühere First Lady auf 1478. Für die Nominierung sind 2025 Stimmen nötig.
In einem Interview mit CNN sagte der Senator auf die Frage, ob er sich Clinton als seine Vizepräsidentin vorstellen könne, dass eine solche Entscheidung verfrüht sei. Erst wenn er die Nominierung gewonnen habe, werde er seine Wahl treffen. Die Senatorin aus New York sei aber eine "fähige Person, die jeder auf der Liste hätte".
Zuvor hatte Ex-Präsident Bill Clinton vorgeschlagen, dass seine Frau gemeinsam mit Obama als Vizepräsidentschaftskandidat ins Rennen um das Weiße Haus einsteigt. Das wies der 46 Jahre alte Senator aber umgehend zurück. Er verstehe nicht, wie jemand mit weniger Delegiertenstimmen ihm die Vizepräsidentschaft anbieten könne.
In der Debatte um die Wiederholung der Abstimmungen in Michigan und Florida sprach sich Obama für Neuwahlen in den beiden Staaten aus. Es müsse sichergestellt werden, dass die mehr als 300 Delegierten auf dem Nominierungsparteitag abstimmen können, sagte der Senator aus Illinois in dem CNN-Interview. Er werde in dieser Frage allem folgen, was die Parteiführung entscheide. Nachgezogene Vorwahlen in den beiden Staaten könnten angesichts des gegenwärtigen Kopf-an-Kopf-Rennens zwischen Obama und Clinton entscheidend sein.
Florida und Michigan hatten ihre Abstimmungen gegen den Willen der Partei auf Januar vorgezogen. Als Strafe hatte der Parteivorstand entschieden, die Delegierten auf dem Nominierungskongress Ende August in Denver nicht mitstimmen zu lassen. Clinton und Obama hatten in Absprache auf Wahlkampfauftritte in den Staaten verzichtet, und Obamas Name tauchte in Michigan nicht auf den Wahlzetteln auf. Dennoch gingen viele Wähler zu den Urnen und bescherten Clinton in beiden Staaten einen Sieg.
Die Vorwahl in Mississippi war die vorerst letzte Abstimmung vor einer sechswöchigen Pause. Erst am 22. April steht die nächste Vorwahl im bevölkerungsreichen Bundesstaat Pennsylvania an.
Quelle: ntv.de