Politik

Wahl in Mississippi Obama wieder Favorit

Nach seinem jüngsten Erfolg in Wyoming geht US-Senator Barack Obama auch als Favorit in die Präsidentschaftsvorwahl an diesem Dienstag in Mississippi. Vor allem angesichts des hohen afroamerikanischen Bevölkerungsanteils von 37 Prozent wird ein klarer Sieg für den 46-Jährigen vor seiner Rivalin Hillary Clinton (60) erwartet. Damit kann Obama darauf hoffen, dass er seinen Vorsprung von insgesamt 120 Delegierten für den Nominierungsparteitag im Spätsommer weiter ausbauen kann, wenn auch wegen des proportionalen Verteilungsschlüssels nur geringfügig.

In Mississippi geht es bei den Demokraten um insgesamt 40 Delegierte, davon 33, die auf dem Parteitag entsprechend dem Vorwahlergebnis abstimmen müssen. Bei der Kandidatenkür am Samstag in Wyoming hatte Obama Clinton mit 61 zu 38 Prozent geschlagen. Er erhielt sieben Delegierte, die nach Siegen in Ohio und Texas am 4. März wieder erstarkte Ex-First Lady kam auf fünf. Auch die Republikaner halten am Dienstag in Mississippi Vorwahlen ab, aber diese sind praktisch bedeutungslos: Senator John McCain steht bereits als Spitzenkandidat der Partei bei der Präsidentschaftswahl am 4. November fest.

Magische Zahl ausgeschlossen

Bei den Demokraten ist es wegen des bisherigen Kopf-an-Kopf- Rennens dagegen ausgeschlossen, dass Clinton oder Obama die für eine Nominierung nötige Zahl von 2045 Delegierten erreichen. Nach Mississippi stehen nach der bisherigen Planung noch 12 Abstimmungen an, die nächste und wichtigste davon am 22. April im bevölkerungsreichen Pennsylvania.

Allerdings gilt es als immer wahrscheinlicher, dass neue Vorwahlen in Florida und Michigan stattfinden - möglicherweise als Schlusspunkt der Kandidatenkür im Juni. Beide Staaten hatten ihre Abstimmungen entgegen den demokratischen Regeln auf den Januar vorgezogen. Als Strafe entschied der Parteivorstand, die Delegierten auf dem Nominierungskongress nicht mit abstimmen zu lassen. Sowohl Clinton als auch Obama hatten in Absprache auf Wahlkampfauftritte in den Staaten verzichtet, und der Name des Senators tauchte in Michigan nicht einmal auf den Wahlzetteln auf. Trotzdem gingen viele Wähler zu den Urnen und bescherten Clinton in beiden Staaten einen Sieg.

Doppelpack nicht angestrebt

Das Clinton-Lager hatte zunächst eine Anerkennung der Ergebnisse gefordert, war aber bei Obama und beim Vorstand auf entschiedenen Widerstand gestoßen. Als Kompromiss wird nun eine Wiederholung der Abstimmungen erwogen, möglicherweise per Briefwahl, wie es der Parteivorsitzende Howard Dean ins Spiel brachte. Zudem haben sich zwei Gouverneure, die Clinton unterstützen, als Spendensammler angeboten: Sie wollen die Hälfte der schätzungsweise 30 Millionen Dollar zusammenbringen, die neue Abstimmungen in Wahllokalen kosten würden. Die letzte Entscheidung liegt beim Vorstand.

Unterdessen hielten sich Spekulationen über ein mögliches "Traumteam" Clinton-Obama. Sowohl die Ex-First-Lady als auch ihr Mann, der frühere Präsident Bill Clinton, hatten eine derartige Variante ins Spiel gebracht - mit Hillary Clinton als Präsidentin und Obama als "Vize". Der Senator aus Illinois hatte dies aber prompt abgelehnt: "Ich trete an, um Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika zu werden", gab er in Mississippi bekannt.

Quelle: ntv.de

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